Muley Point und Goosenecks State Park  

Sonnenaufgang - Blick vom Muley Point Richtung Monument Valley

Bundesstaat: Utah
Höhe: 1.534 - 1.899 Meter ü.M.
Lage: im Südosten von Utah nordwestlich der Kleinstadt Mexican Hat

Wer vom Monument Valley Richtung Norden fährt (oder umgekehrt) und nicht gerade mit einem großen Wohnmobil unterwegs ist, sollte unbedingt die landschaftlich interessantere Strecke über den Highway 261 wählen. Hier gibt es gleich mehrere geologische Sehenswürdigkeiten, die einen kurzen Abstecher lohnen. Der erste führt zum Mexican Hat Rock, einer tonnenschweren Felsplatte, die auf einem schmalen Steinsockel ruht. Es folgen die Goosenecks, eine Reihe eng nebeneinander liegender Fluss-Schleifen des San Juan River. Von einer steil abfallenden Felskante hoch über dem Fluss kann man sie schön überblicken. Einige Meilen weiter nördlich beginnt dann der ungeteerte Moki Dugway, der in Serpentinen steil an der Abbruchkante der Grand Mesa emporklettert und dabei auf relativ kurzer Distanz einen Höhenunterschied von 330 Metern überwindet. Von hier sind es dann nochmals 5 Meilen auf teils sandiger Piste bis zum spektakulären Aussichtspunkt am Muley Point mit Fernblick bis zum Monument Valley. Kombinieren lässt sich diese schöne Tour noch mit einer Fahrt durch das nahe gelegene Valley of the Gods.

Sehenswürdigkeiten

Mexican Hat Rock  

Lage: 3 Meilen nordöstlich von Mexican Hat
Fährt man von der Kleinstadt Mexican Hat auf dem Hwy 163 nach Norden, erblickt man bereits nach kurzer Zeit auf der rechten Straßenseite den Mexican Hat Rock. Diese ungewöhnliche Felsformation aus rotem Sandstein thront auf einem Hügel und besteht aus einem schmalen Unterbau, auf dem eine riesige, 20 Tonnen schwere Steinplatte ruht - wie ein überdimensionaler Steinpilz oder ein riesiger Sombrero. Für einen Fotostopp verlässt man den Highway und folgt kurz der ungeteerten Stichstraße nach Osten Richtung Fels. Hier befindet sich ein großer, ebenfalls ungeteerter Parkplatz.

Der Mexican Hat Rock nördlich der gleichnamigen Stadt

Wer den Fels noch etwas näher und aus einer anderen Perspektive sehen möchte, fährt am Parkplatz vorbei noch etwa 100 Meter geradeaus und biegt dann der breiten Piste folgend nach rechts ab. Diese führt ein Stück um den Fels herum und dann weiter nach Süden zu einer Art Tagebaumine. Daher verlässt man diese breite Piste nach 0,5 Meilen, indem man nach links auf einen etwas schmaleren Weg abzweigt. Kurz danach befindet sich links eine Art Parkplatz mit schönem Blick auf die Südseite des Mexican Hat Rock. Weiter sollte man dieser Piste nicht folgen, da sie zunehmend schmaler, holpriger und sandiger wird. Wer Lust hat, kann auch querfeldein auf den Hügel und direkt zur Basis des Felsens wandern.

Goosenecks State Park  

Lage: 7,5 Meilen nordwestlich von Mexican Hat am Ende des Hwy 316
Zufahrt: von Mexican Hat fährt man auf dem Hwy 163 3,2 Meilen nach Norden und biegt dann nach links( Westen) ab auf den Hwy 261. Nach weiteren 0,9 Meilen biegt man der Beschilderung folgend wieder nach links (Westen) ab auf den Hwy 316. Diese geteerte Stichstraße endet nach 3,5 Meilen am Eingang des State Park.

Blick auf die 300 Meter tief eingegrabenen Fluss-Schleifen des San Juan River

Goosenecks (also Gänsehälse) ist der treffende Name für mehrere gewaltige, dicht nebeneinander liegende Fluss-Schleifen des San Juan River. Sechs Meilen windet sich hier der Fluss durch die engen Windungen der Canyons, um anderthalb Meilen auf seinem Weg zum Colorado River voranzukommen - eine geologische Sensation selbst in dem an Naturwundern so reichen Südwesten. Überblicken kann man diese Fluss-Schleifen vom Goosenecks State Park, einem markanten Aussichtspunkt, der sich mehrere hundert Meter am Canyonrand entlangzieht. Wirklich gute Fotos sind von dort allerdings nicht zu erzielen, da einige Felsvorsprünge den direkten Blick in die Tiefe verhindern. Zu den Einrichtungen des kleinen State Park gehören Picknicktische und Toiletten. Wer mag, kann hier gegen eine Zusatzgebühr auch im Zelt oder Wohnmobil übernachten. Am Parkplatz finden sich häufig auch Navajo Familien ein, um Schmuck und Kunsthandwerk zu verkaufen.

Moki Dugway  

Lage: 11 Meilen nordwestlich von Mexican Hat, 3 Meilen langer ungeteerter Abschnitt des Hwy 261

Zurück auf dem Highway 261 folgt man diesem weiter Richtung Norden, vorbei am Osteingang des Valley of the Gods (möglicher Abstecher), bis man nach insgesamt 6 Meilen den Beginn des Moki Dugway erreicht. Diese 3 Meilen lange, auf den oberen zwei Dritteln ungeteerte Gravel Road windet sich in zahlreichen engen Spitzkehren mit einer Steigung von 10 Prozent an der Abbruchkante des Cedar Mesa Plateaus steil nach oben. Unterwegs gibt es einige wenige Ausweichstellen, an denen man anhalten und einen Blick in die Tiefe werfen kann. Ist man oben auf dem Felsplateau angekommen, sollte man nochmals anhalten und vom Moki Dugway Overlook den einzigartigen Fernblick genießen, der von hier aus weit nach Süden und Osten reicht.

Hier geht es in steilen Spitzkehren bergab
Die Straße ist unbefestigt und besitzt keine Leitplanken

Da der ungeteerte Teil der Strecke regelmäßig begradigt, also ausgebessert wird und recht breit ist, kann man den Moki Dugway mit PKWs und kleineren Wohnmobilen problemlos befahren. Allerdings gibt es keine Randbefestigung oder Leitplanken, so dass man auf jeden Fall vorsichtig fahren sollte. Wohnmobile über 28 Fuß und Gespanne mit Trailer (Wohnanhänger) sollten die Strecke aufgrund der engen Spitzkehren allerdings meiden.

Der Moki Dugway erklimmt das Plateau der Grand Mesa

Muley Point  

Lage: 5 Meilen westlich des Moki Dugway Overlook am Ende einer ungeteerten Stichstraße

Absolutes Highlight der Tour ist ein Abstecher zum Muley Point, einem der schönsten Aussichtspunkte des Südwestens mit grandiosem Fernblick auf das Monument Valley und die Canyonlandschaften des San Juan River. Dieser befindet sich 5 Meilen westlich des Moki Dugway Overlook am Ende einer ungeteerten Piste, die bei trockenem Wetter von allen Fahrzeugen mit etwas Bodenfreiheit befahrbar ist. Bei Nässe sollte man sie aufgrund einiger lehmhaltiger Abschnitte allerdings meiden. Der Abzweig für den Abstecher zum Muley Point befindet sich direkt oberhalb des Moki Dugway. Hier zweigt eine breite ungeteerte Piste ab Richtung Westen. Im weiteren Verlauf kommen dann immer wieder etwas sandige Abschnitte, bis man nach etwa 4 Meilen links den ersten Aussichtspunkt erreicht.

Fernblick nach Süden auf die Silhouette des Monument Valley
Mit Fernglas oder Telezoom erkennt man auch die Details

Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist, sollte hier umkehren, denn nun wird die Piste zunehmend schmaler, steiniger und holpriger. Der zweite und spektakulärere Aussichtspunkt befindet sich eine Meile weiter am Ende der Piste. Hier lässt man sein Fahrzeug stehen und wandert dann das kurze Stück bis vor zur Felskante, von der man einen fantastischen Fernblick nach Süden bis zum Monument Valley genießt. Wandert man von hier nach links, bietet sich ein ebenso eindrucksvoller Blick nach Osten auf die Abbruchkante der Grand Mesa und die Canyonlandschaft des San Juan River. Wandert man nach rechts, gelangt man zu einigen schönen primitive campsites mit Feuerstellen und weiteren Aussichtspunkten, von denen man abends sehr schön den Sonnenuntergang beobachten kann.

Blick vom Muley Point Richtung Westen
Die Canyonlandschaft des San Juan River vom Muley Point

Camping am Muley Point

Tipp: wer mit einem Camper oder Zelt unterwegs ist, sollte unbedingt eine Nacht oben am Muley Point verbringen. Einen schöneren kostenlosen Stellplatz für die Nacht wird man im Südwesten kaum finden. Weit ab von jeder Zivilisation und den damit verbundenen Lärm- und Lichtquellen kann man hier nicht nur einen wunderbar klaren Sternenhimmel erleben, sondern ebenso unvergessliche Sonnenauf- und untergänge direkt am Canyonrand. Dabei ist das gesamte Gebiet zwischen dem ersten und zweiten Aussichtspunkt vom BLM als 'dispersed camping area' ausgewiesen. Geeignete Stellplätze erkennt man oft an den bereits vorhandenen Feuerstellen.

Spektakulärer Sonnenaufgang am Muley Point
Zelte muss man aufgrund des Felsbodens mit großen Steinen befestigen

Kostenloses 'primitive camping' ist auch im nahe gelegenen Valley of the Gods unterhalb des Moki Dugway möglich. Günstige und einfache Stellplätze für Wohnmobile findet man im Goosenecks State Park. Außer Einfachtoiletten gibt es dort allerdings keine Einrichtungen. Einziger RV Park in der Umgebung mit Anschlüssen ist Valle's RV Park in Mexican Hat, der allerdings nicht empfehlenswert ist.

Valle's RV Park
Lage: am nördlichen Stadtende von Mexican Hat am Hwy 163
Anzahl Plätze: einfacher, schattenloser RV Park mit 15 Stellplätzen (alle mit full hookup)
Ausstattung: Propangas, Waschmaschinen, Laden
Öffnungszeit: ganzjährig

Übernachtung

Bestes Motel in Mexican Hat ist das Hat Rock Inn mit großem Outdoor-Pool und Spa, 120 US-163, Mexican Hat, UT 84531, Tel. 435-683-2221. Dieses ist meist schon Monate im Voraus ausgebucht und sollte daher unbedingt rechtzeitig reserviert werden. Weitere Optionen sind die Mexican Hat Lodge, 2265 U.S. 163 Scenic, Mexican Hat, UT 84531, Tel. 435-683-2222, das Canyonlands Motel, Tel. 435-683-2230 und der eine halbe Meile westlich der Stadt direkt oberhalb des San Juan River gelegene San Juan Inn & Trading Post, U.S. 163, Mexican Hat, UT 84531, Tel. 1-800-447-2022. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Bluff oder im Valley of the Gods beim Valley of the Gods Bed & Breakfast, einem steinernen Ranchhaus gleich am westlichen Beginn des Valley of the Gods Scenic Drive, Tel. 970-749-1164.

Übersichtskarte Mexican Hat und Umgebung