Tipps zur Reiseplanung

Take your time ...

Um es gleich vorneweg zu sagen - für eine einzelne Rundreise ist der Südwesten der USA eigentlich viel zu schade. Machbar ist es zwar - das sieht man an den Reiserouten der großen Veranstalter - aber dann ist man entweder die meiste Zeit des Tages im Auto unterwegs oder man hat von den vielen einzigartigen Naturwundern des Südwestens nur einen kleinen Teil gesehen. Deshalb lautet der erste Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für dieses wunderschöne Land! Die Entfernungen sind riesig und es gibt unglaublich viel zu entdecken. Suchen Sie sich lieber ein etwas kleineres Gebiet aus und erkunden dieses intensiver. Auf diese Weise bleibt mehr Zeit für die wunderschöne Natur. Und bestimmt gefällt Ihnen der Südwesten dann so gut, dass Sie gerne ein zweites oder drittes Mal wieder kommen.

Nationalparks und noch viel mehr

Dazu gleich der zweite Tipp: Sicher möchte jeder, der in den Südwesten reist, zunächst einmal die großartigen Naturlandschaften der Nationalparks erleben. Dazu muss man jedoch wissen, dass die meisten dieser Parks, allen voran Grand Canyon, Zion, Bryce, Arches und Yosemite, bei nahezu allen Tourveranstaltern weltweit auf dem Programm stehen und von Touristen fast schon überrannt werden. Das Gleiche gilt für bekannte Trails wie Delicate Arch, Angels Landing oder die Narrows des Zion Canyon. Um diesen Besuchermassen zu entgehen, gibt es mehrere Möglichkeiten.

  • Die Hauptreisezeiten meiden. Dies sind die Monate April/Mai und September/Oktober.

  • Prinzip 'Early Bird'. Wer bereits sehr früh am Morgen unterwegs ist, hat gute Chancen, die Parks noch mit relativ wenig Besuchern zu erleben.

  • Die Parks zu Fuß erkunden. In den Nationalparks gibt es eine Unmenge schöner Trails. Wer gerne wandert, lässt die Touristenmassen relativ schnell hinter sich. Dabei gilt, je länger oder anstrengender der Trail, desto weniger Menschen trifft man.

  • Das abgelegene Hinterland (Backcountry) der Nationalparks erkunden. In vielen Parks besteht auch die Möglichkeit für mehrtägige Backpacking Touren mit Übernachtung auf ausgewiesenen Backcountry Campsites.

  • Die kleineren National Monuments, State Parks oder Recreation Areas sind oft genau so schön und interessant wie ihre großen Verwandten, die Nationalparks. Sehr lohnend sind beispielsweise der Cathedral Gorge State Park in Nevada, der Picacho Peak State Park in Arizona oder das Goblin Valley in Utah.

  • Weniger touristisch frequentierte Gebiete des Südwestens in die Reiseplanung mit aufnehmen. Dazu gehören vor allem die Bundesstaaten Colorado, New Mexico und West Texas.

  • Im Südwesten werden unglaublich viele spannende Outdoor-Abenteuer angeboten. Bei einem Raftingtrip durch die Taos River Gorge, einer abenteuerlichen Jeeptour durch die Canyonlands oder einem ausgedehnten Packtrip mit Pferden durch die Bergwelt der Rocky Mountains lernt man die vielfältigen Naturlandschaften des Südwestens wesentlich intensiver und aus einer völlig anderen Perspektive kennen als die meisten Touristen.

  • Die vielen kleineren und oft nur den Locals bekannte Orte besuchen, die gleichzeitig etwas abseits gelegen sind.

Wildnis, Freiheit und Abenteuer

Wer etwas Abenteuerlust mitbringt, findet darüber hinaus im Südwesten unzählige Möglichkeiten, weit abseits aller touristischen Highlights in abgelegene Wildnisgebiete vorzudringen, in denen man kaum einer Menschenseele begegnet. Hier findet man dann oft eher das, was man sich vom Südwesten erträumt - grandiose, unberührte Natur, ursprüngliche Wildnis, aber auch endlose Weite, Freiheit und Abenteuer. Dabei brauchen viele dieser abgelegenen Wildnisgebiete wie die Badlands in New Mexico oder die White Pocket in Arizona einen Vergleich mit den großen bekannten Nationalparks nicht zu scheuen.

Voraussetzung für die Erkundung dieser abgelegen Gebiete ist allerdings meist ein geländegängiges Fahrzeug, denn viele dieser Orte sind nur über schlechte, ungeteerte Pisten und Feldwege erreichbar. Dies sollte man bereits bei der Planung der Reise berücksichtigen und ein entsprechendes Fahrzeug anmieten.

Hinzu kommt, dass es in vielen dieser Gebiete auch keine ausgewiesenen Wanderwege mehr gibt. Man muss sich also seinen Weg querfeldein durch das Gelände selbst suchen. Wer diese Mühe auf sich nimmt, den erwarten jedoch einzigartige Erlebnisse in grandioser, wilder und ursprünglicher Natur und ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer, wie man es im überzivilisierten und dicht besiedelten Europa kaum noch findet.