Reisegebiete im Südwesten der USA

Der berühmte Delicate Arch im Arches Nationalpark, Utah

Nationalparks und National Monuments

Unter staatlicher Nationalparkverwaltung stehen neben den großen Nationalparks auch noch eine Vielzahl kleinerer National Monuments, National Historic Parks oder National Preserves. Sie alle wurden eingerichtet, um einzigartige und erhaltenswerte Landschaften, Naturwunder oder archäologische Stätten zu schützen. Da sich die Eintrittsgebühren im Verlauf der Reise jedoch zu einer ganz schönen Summe addieren können, besorgt man sich am besten gleich im ersten Park den America the Beautiful Pass, der ein Jahr lang zum Eintritt in alle diese Parks berechtigt. Nicht zum Nationalparksystem gehören die State Parks, die eine separate Tages- oder Übernachtungsgebühr verlangen.

In jedem National Park oder National Monument befindet sich mindestens ein Besucherzentrum (Visitor Center) mit einem kleinen Museum, Ausstellungen, Filmvorführung und Buchladen. Näheres über Sehenswürdigkeiten, Übernachtung, Parkvorschriften und Wandermöglichkeiten erfährt man aus den kostenlosen Parkbroschüren, die man bereits am Eingang erhält, oder direkt bei den zuständigen Parkrangern. In den Sommermonaten umfasst das Angebot für Besucher auch Vorträge am Lagerfeuer (campfire programs), Führungen oder Gruppenwanderungen.

Durch die größeren Parks führen eine oder mehrere Aussichtsstraßen (Scenic Drives) mit Parkplätzen und Haltebuchten (View Points) an den sehenswertesten Stellen. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, findet meist viele schöne Wanderwege und in größeren Parks auch interessante Möglichkeiten für mehrtägige Trekkingtouren in abgelegenere Wildnisgebiete. Hierfür benötigen Sie allerdings in der Regel ein backcountry permit der Parkranger.

Die ausführlichsten und aktuellsten Informationen zu den einzelnen Nationalparks erhält man unter der offiziellen Nationalparkseite www.nps.gov.

State Parks und Recreation Areas

In den USA gibt es insgesamt 1.869 State Parks, über 250 davon allein im Südwesten und Nordwesten des Landes. Sie stehen unter der Verwaltung der einzelnen Staaten und umfassen schöne Naturlandschaften oder schützenswerte archäologisch-historische Stätten. Sie sind zwar etwas kleiner als ihre großen Brüder, die Nationalparks und National Monuments, bieten aber in der Regel schöne Erholungs-, Freizeit- und Übernachtungsmöglichkeiten. Bei den Recreation Areas unterscheidet man National Recreation Areas (NRA) und State Recreation Areas (SRA). Im Vordergrund steht hier nicht der Naturschutz, sondern der Aufenthalt in der Natur, Erholung und Freizeitgestaltung.

State Parks und Recreation Areas sind meist getrennt in sogenannte Day-Use Areas und Overnight- oder Camping-Areas, wobei nicht alle Parks Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Man nennt diese dann 'day-use only'. Eintrittsgebühren werden allerdings für beide Bereiche verlangt, wobei die Campinggebühr jeweils auch die Tagesgebühr mit einschließt. Man muss sich also vor Einfahrt in den Park entscheiden, was man dort möchte. In den Day-Use Areas gibt es meist schöne Picknickplätze mit Bänken, Tischen und Grills. Größere Parks besitzen oft zusätzlich ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen.

Blühende Yukkas im Snow Canyon State Park, Utah

Für die Campingplätze in den State Parks gibt es inzwischen ein Online-Reservierungssystem, das man auch unbedingt nutzen sollte. Für Schnellentschlossene gibt es meist nur wenige first come, first serve Stellplätze, die besonders zur Hauptreisezeit sehr schnell vergeben sind. Checkout Time ist in der Regel 14 Uhr, die maximale Aufenthaltsdauer auf einem Campingplatz beträgt 14 Tage. Man kann auch ein Annual Permit erwerben, das dann ein Jahr lang zum Eintritt in alle State Parks dieses Bundesstaates berechtigt. Ob sich das bei einer Rundreise durch mehrere Staaten wirklich lohnt, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.

Offizielle State Park Websites der einzelnen Staaten

Arizona - azstateparks.com
Colorado - cpw.state.co.us
Kalifornien - www.parks.ca.gov
Nevada - parks.nv.gov
New Mexico - www.emnrd.state.nm.us/SPD/
Texas - https://tpwd.texas.gov/state-parks/
Utah - https://stateparks.utah.gov/

National Forests und National Grasslands

Das National Forest System umfasst ein Gebiet von 77,3 Millionen Hektar Land. Das entspricht 8,5 Prozent der gesamten Fläche der USA beziehungsweise einer Fläche von der Größe des Bundesstaates Texas. Diese wiederum teilt sich auf in 155 National Forests und 20 National Grasslands. Interessant sind für Naturliebhaber vor allem die meist wunderschön mitten im Wald gelegenen Campingplätze. Auf größeren Campingplätzen oder zur Hauptsaison werden manche dieser Campgrounds von einem sogenannten Campground Host geleitet, der in einem eigenen Wohnmobil vor Ort nach dem Rechten sieht, bei Fragen hilfreich zur Seite steht und nebenbei auch die korrekte Registrierung und Bezahlung der Camping-Gebühren kontrolliert. Unterschieden wird in sogenannte Primitive Sites (Feuerstellen, Plumpsklo, kein Frischwasser) und Developed Sites bzw. RV-Sites. Bei den letzteren sollte man an den Komfort allerdings keine besonderen Ansprüche stellen. Frischwasserpumpen, einfache Toiletten, manchmal Solarduschen (selten), dazu Frischwasser-, Abwasser, manchmal auch Elektrizitätsanschlüsse für Wohnmobile - mehr sollte man nicht erwarten.

Die malerischen Twin Lakes im Wasatch-Cache National Forest, Utah

Dafür genießt man hier Ruhe und Natur pur. Einige National Forest Campground können reserviert werden, für die Mehrheit gilt aber first come, first serve. Noch ein Tipp: wer ein bisschen Abenteuerlust mitbringt, kann innerhalb der National Forests auch wild zelten. Hier ist es im Gegensatz zu den meisten anderen staatlichen oder privaten Gebieten der USA erlaubt. Allerdings sollte man sich naturbewusst verhalten und keine Spuren, geschweige denn Abfall jeglicher Art hinterlassen.

BLM Gebiete (Bureau of Land Management)

Das BLM (Bureau of Land Management) ist eine Behörde, die einen Großteil der in staatlichem Besitz befindlichen Gebiete im Südwesten verwaltet. Anders als in den streng geschützten Nationalparks ist in den BLM Gebieten auch eine wirtschaftliche Nutzung erlaubt. Daneben stehen große Flächen als Freizeit- und Erholungsgebiete zur Verfügung. Zu den Aufgaben der BLM Mitarbeiter gehört hier der Unterhalt von Wegen und Straßen, die Anlage von Picnic Areas und Campingplätzen, aber auch die Vergabe von Permits. Auch einige National Monuments stehen unter der Verwaltung des BLM. Wichtig ist es auch zu wissen, dass man auf BLM Gebiet generell wild zelten kann (eine Ausnahme bilden lediglich die National Monuments), wobei man den Ort immer so verlassen sollte, wie man ihn angetroffen hat.

Die Whitney Pocket in Nevada wird vom BLM verwaltet

Designated Wilderness Areas

Der Wilderness Act von 1964 stellt zahlreiche Wildnisgebiete im Westen der USA als Designated Wilderness Areas unter den Schutz des Staates. Ziel ist, die Natur in diesen Gebieten weitgehend sich selbst zu überlassen und die Eingriffe des Menschen auf ein Minimum zu begrenzen. Damit soll Besuchern ein Erlebnis von Einsamkeit und ursprünglicher Natur ermöglicht werden, das man in den großen und bekannten Nationalparks kaum noch findet. Innerhalb von Wilderness Areas sind weder Motorfahrzeuge noch Mountainbikes erlaubt. Dies bedeutet, dass man sie nur zu Fuß oder mit Packpferden erkunden kann. Besonders beliebt sind diese Wilderness Areas daher für ausgedehnte Wanderungen oder mehrtägige Trekkingtouren mit dem Zelt (backpacking).

Hinweisschild in der Blue Range Wilderness, New Mexico

Denken Sie aber daran - in den Wildnisgebieten sind Sie tatsächlich vollkommen auf sich allein gestellt. Die Besucherzahlen sind sehr gering und die Gebiete werden auch von den zuständigen Rangern nur sehr sporadisch aufgesucht. Im Notfall kann es also mehrere Tage dauern, bis Hilfe eintrifft. Zur Sicherheit muss sich deshalb auch jeder Besucher an der sogenannten Wilderness Boundary in eine Liste eintragen und beim Verlassen des Gebiets wieder austragen. Diese Listen werden von den Rangern in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert. Verlassen sollte man sich aber darauf nicht. Geteerte Straßen, Parkplätze, Trinkwasserstellen, Toiletten oder Campingplätze gibt es in den Wilderness Areas nicht. Die manchmal vorhandenen Primitive Campsites bestehen oft nur aus einem schönen Stückchen Natur mit einer Feuerstelle. Meist muss man sich sein Lager für die Nacht jedoch selbst suchen. Dabei sollte man den Platz immer genau so sauber verlassen, wie man ihn angetroffen hat.