Canyonlands National Park  

Sonnenuntergang über dem Soda Springs Basin an der White Rim Road

Bundesstaat: Utah
Höhe: 1.120 - 2.130 Meter ü.M.
Lage: Im Osten von Utah südöstlich der Stadt Moab

Utahs größter Nationalpark umfasst eine grandiose Canyonlandschaft, die im Laufe von Jahrmillionen durch die Erosionskraft des Green und Colorado River aus einem riesigen Sandsteinplateau gemeißelt wurde. Die beiden Flüsse teilen auch das Parkgebiet in vier große voneinander getrennte Regionen, zwischen denen keine Verbindungsstraßen existieren. Am leichtesten erreichbar ist das Gebiet von Island in the Sky nördlich von Moab, das von einem langen geteerten Scenic Drive sowie einer 120 Meilen langen Jeeproad, dem White Rim Trail, erschlossen wird. Hier befindet sich auch der Upheavel Dome, ein gewaltiger blaugrün gefärbter Krater, von dem man nicht genau weiß, ob er von einem Meteoriteneinschlag stammt oder vulkanischen Ursprungs ist. Etwas weiter südlich liegt das Gebiet der Needles mit seinen charakteristischen Felsnadeln. Hier beginnt auch eine der schönsten Wanderungen in den Canyonlands, der Chesler Park Loop Trail. Weit abgelegen und nur mit Geländewagen erreichbar sind die beiden großen Wildnisgebiete The Maze und Horseshoe Canyon im Westen des Parks.

Geologie des Canyonlands Nationalparks

Die vielen verschiedenfarbigen Gesteinsschichten, die heute in den bis zu 1.000 Meter tiefen Schluchten der Canyonlands zu sehen sind, stammen aus verschiedenen Epochen der Erdgeschichte. Interessant ist vor allem die Paradox Formation, die im Cataract Canyon zu sehen ist und große Mengen an Salz und anderen Mineralien enthält. Unter dem mächtigen Druck der darüberliegenden Gesteinsschichten wurde diese salzhaltige Formation immer wieder verschoben, was schließlich zu den sonderbaren Verwerfungen und Faltungen dieser Felslandschaft führte. Die tiefen Schluchten und Canyons sind das Werk der beiden Flüsse Green und Colorado River, die sich im Laufe von Jahrmillionen tief in die Felsen eingegraben haben.

Flora und Fauna im Canyonlands Nationalpark

Die extremen klimatischen Verhältnisse der Canyonlands mit ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Sturzfluten, langer Trockenheit, Hitze und kalten Wintern ermöglicht nur wenigen Pflanzen und Tieren ein Überleben. Die wenigen Tiere, die sich an diese lebensfeindlichen Umweltbedingungen angepasst haben, sind meist nachaktiv und daher nur selten zu sehen. Zu ihnen gehören Kojoten, Kaninchen, Känguruhratten, Squirrels und Fledermäuse. Dort, wo es etwas mehr Vegetation gibt, findet man auch Maultierhirsche und Desert Bighornschafe. Der spärliche Pflanzenwuchs besteht hauptsächlich aus Kakteen, Gräsern und Sträuchern. Lediglich in Flusstälern mit ausreichend Wasser trifft man ab und zu auch auf eine erstaunlich üppige Vegetation.

Desert Bighornschafe im Gebiet von Island in the Sky

Geschichte des Canyonlands Nationalparks

Überall in den Canyonlands findet man Steinwerkzeuge, Ruinen, Felszeichnungen und Vorratskammern der prähistorischen Anasazi und Fremont Kultur, im abgelegenen Horseshoe Canyon auch der viel älteren Barrier Canyon Kultur. Später lebten hier nomadisierende Gruppen der Ute und Navajo Indianer. John Wesley Powell war der erste Weiße, der das Gebiet im Jahr 1869 während einer Flussexpedition wissenschaftlich erforschte. Später wurde das Gebiet von Cowboys als Viehweide genutzt. Viele ihrer Camps und Viehzäune sind auch heute noch zu sehen.

Die zahlreichen Jeeproads, die inzwischen von Offroad-Freaks zur Erkundung des Parks benutzt werden, stammen allerdings nicht von ihnen, sondern von Prospektoren, die während der 50er Jahre dieses Jahrhunderts das Gebiet auf der Suche nach Uran durchforschten und zahlreiche Minen anlegten. Erst 1964 wurden einige Teile dieser großartigen Naturlandschaft unter Präsident Kennedy zum Nationalpark erklärt. Weitere Gebiete folgten im Jahr 1971.

Klima / Reisezeit Canyonlands Nationalpark

Der Park ist ganzjährig geöffnet. Die Hauptbesuchszeit beginnt bereits an Ostern zur Zeit der Schneeschmelze, wenn die reißenden Stromschnellen des Green und Colorado River ein besonders aufregendes Raftingerlebnis versprechen. Allerdings kann in dieser Jahrezeit das Wetter noch ziemlich wechselhaft sein. Stürmische Winde und frostige Nächte sind keine Seltenheit. Heiß und trocken sind die Sommermonate mit Tagestemperaturen bis 40 Grad. Bei Wanderungen und Biketouren sollte man dann auf jeden Fall immer genügend zu Trinken mitnehmen. Gewitter treten am häufigsten im Spätsommer auf. Die schönste Reisezeit ist der Herbst mit beständigem Wetter, viel Sonnentagen und warmen Tagestemperaturen. Reizvoll sind auch die Wintermonate Dezember und Januar mit leichten Schneefällen, nach denen die roten Felsen aussehen, als seien sie mit Puderzucker bestäubt. Die Tagestemperaturen liegen dann zwischen 0 und 10 Grad, während sie nachts leicht unter den Gefrierpunkt sinken.

Back Roads und Jeepmiete Canyonlands Nationalpark

Auf dem Gebiet des Canyonlands Nationalparks gibt es einige sehr schöne, ungeteerte Nebenstrecken, für die man sich im nahe gelegenen Städtchen Moab einen Jeep mieten kann. Dazu gehören der White Rim Trail im Gebiet von Island in the Sky sowie der Salt Creek Canyon und der Lavender Canyon im Needles District. Einen Jeep benötigt man auch für die Erkundung des abgelegenen Maze Districts. Dieser ist allerdings 140 Meilen von Moab entfernt, so daß man für eine derartige Tour von vornherein mehrere Tage einkalkulieren sollte. Für PKW und Miet-SUVs sind diese Pisten nicht geeignet.

Als Nicht-Amerikaner muss man bei der Jeepmiete zusätzlich zum Mietpreis eine CDW (Vollkasko-) Versicherung mit Selbstbeteiligung abschließen, die nicht alle Vermieter anbieten. Bei einigen Vermietern wird der europäische Führerschein akzeptiert, bei anderen wird dagegen der Internationale Führerschein verlangt. Also am besten vorher fragen! CDW-Versicherung und Akzeptanz des europäischen Führerschein findet man z.B. bei Canyonlands Jeep Adventures, einem großen Anbieter an der Main Street in Moab.

Day Use Permits

Day-Use Permits benötigt man für das Befahren der White Rim Road im Gebiet von Island in the Sky, der Jeep Roads ab Elephant Hill im Bereich der Needles sowie der Dirt Roads im Salt Creek/Horse Canyon und Lavender Canyon. Dies gilt für alle Fahrzeuge, also Jeeps, Motorräder und Fahrräder/Mountainbikes. Day-Use Permits erhält man online über die Seite https://canypermits.nps.gov/index.cfm frühestens 24 Stunden im Voraus. Daneben gibt es ein bestimmtes Kontigent an Day-Use Permits auch direkt vor Ort in den jeweiligen Besucherzentren am Tag der geplanten Tour (sogenannte Walk-In Permits).

Backcountry Overnight Permits

Backcountry Overnight Permits benötigt man für Übernachtungen entlang der White Rim Road und für sämtliche Übernachtungen bei Jeep-/Fahrradtouren oder Mehrtageswanderungen auf Nationalparkgebiet. Besonders begehrt und daher meist sehr schnell vergeben sind Permits für die Übernachtungen entlang der White Rim Road und für die Wanderung auf dem Chesler Park Loop Trail im Frühjahr und Herbst. Backcountry Permits erhält man entweder als Walk-In Permits an 7 Tagen pro Woche in den Besucherzentren des Parks frühestens 24 Stunden im Voraus oder über das oben genannte Online-Reservierungssystem des Parks.

Aktuelle Infos zu Permits im Canyonlands Nationalpark

Island in the Sky District

Island in the Sky liegt nur wenige Meilen südwestlich von Moab und ist daher von den vier großen Bereichen des Canyonlands Nationalparks am leichtesten erreichbar. Charakteristisch für dieses Gebiet sind die gewaltigen Schluchten des Colorado und Green River, die sich hier in mehreren Stufen tief in die Felslandschaft eingegraben haben. Der Highway 313, ein geteerter 35 Meilen langer Scenic Drive, führt oben auf dem Canyonplateau entlang nach Süden bis zu einer Reihe von Aussichtspunkten auf die beiden großen Flüsse Green und Colorado River und die bis zu 100 Meilen entfernten Bergketten der LaSal, Abajo und Henry Mountains.

Eine Stufe tiefer, nämlich 350 Meter unterhalb dieser Hochebene, verläuft der 120 Meilen lange White Rim Trail, einer der schönsten Jeep Trails im Südwesten. Für die gesamte Tour benötigt man allerdings mindestens zwei Tage, mit dem Mountainbike sogar 3-4 Tage. Eine weitere faszinierende Möglichkeit, das Gebiet zu erkunden, sind mehrtätige Raftingtouren durch den Labyrinth, Stillwater und Cataract Canyon (s. Moab und Green River).

Sehenswürdigkeiten entlang dem Scenic Drive

Beginnen sollte man jedoch mit dem oben genannten Scenic Drive, für den man sich inklusive Fotostopps und Kurzwanderung zum Mesa Arch und zum Upheavel Dome etwa einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Hierfür verlässt man Moab Richtung Norden und fährt etwa 10 Meilen auf dem Hwy 191, bis nach links der Hwy 313 abzweigt Richtung Canyonlands.

12 Meilen weiter zweigt nach rechts eine Nebenstrasse ab zum Horsethief Campground, einem sehr schön gelegenen und günstigen BLM Campingplatz in unmittelbarer Nähe zu den Canyonlands. Gleich dahinter kommt ebenfalls rechts die Abzweigung zur Mineral Bottom Road, einer ungeteerten Piste, über die man hinunter zum White Rim gelangt. 15 Meilen ab Hwy 191 führt ein erster möglicher Abstecher von 8 Meilen one-way dann nach Osten Richtung Dead Horse Point State Park. Dies ist allerdings ein vom Nationalpark getrennter Park, für den auch extra Eintritt zu bezahlen ist. Dies lohnt sich hauptsächlich, wenn man vorhat, dort zu campen. Vom Dead Horse Point Overlook am Ende der Strasse bietet sich zudem ein toller Blick auf die 600 Meter tiefer liegenden Fluss-Schleifen des Colorado River.

Shafer Trail Overlook  

Fährt man der Hauptstraße folgend weiter nach Süden, erreicht man die Entrance Station des Nationalparks und dahinter links abzweigend den Beginn der ungeteerten Shafer Trail Road, die in steilen Zickzack-Kurven hinunterführt zum White Rim. Einen schönen Blick auf diese ungewöhnliche Serpentinenstrecke bietet sich ein Stück weiter beim Shafer Trail Overlook. Es folgt das Visitor Center von Island in the Sky, in dem man aktuelle Informationen über den Zustand der Geländestrecken sowie die hierfür erforderlichen Day-Use Permits erhält.

Blick auf den serpentinenreichen Shafer Trail

Mesa Arch Trail  

6 Meilen hinter dem Visitor Center gelangt man zum Parkplatz am Mesa Arch, einem fotogenen Steinbogen mit Blick auf den weit entfernten Washer Woman Arch und die Bergkette der La Sal Mountains. Hier versammeln sich vor Sonnenaufgang stets unzählige Fotografen, um das Erglühen des Steinbogens in Bildern festzuhalten. Man erreicht den Steinbogen über einen kurzen Trail, der zunächst etwas bergauf auf eine Kuppe und dann wieder bergab führt.

Der fotogene Mesa Arch vor der Kulisse der La Sal Mountains

Green River Overlook  

Danach folgt rechts die Abzweigung für die 5 Meilen lange Stichstraße zum Green River Overlook und zum Upheavel Dome, von der man nach 0,3 Meilen gleich wieder nach links abzweigt Richtung Willow Flats Campground und Green River Overlook. Von diesem Aussichtspunkt am Ende der 1,4 Meilen langen Stichstraße hat man den wohl schönsten Panoramablick innerhalb des Parks über das grandiose Schluchtenlabyrinth der Canyonlands und die Fluss-Schleifen des Green River.

Panoramablick vom Green River Overlook

Upheavel Dome Trail  

Zurück vom Green River Overlook fährt man auf der Stichstraße weiter bis zum kleinen Parkplatz an der Picknick Area des Upheavel Dome. Hier gibt es nur etwa 20 Stellplätze, so dass man vor allem später am Tag unter Umständen lange warten muss, bis etwas frei wird. Von hier führt eine sehr schöne Kurzwanderweg von 0,8 Meilen one-way zu zwei Aussichtspunkten auf den Krater des Upheavel Dome, der einen Durchmesser von 3 Meilen besitzt und in dessen Mitte seltsam blaugrün gefärbte Felsbrocken einen kleinen Hügel bilden. Während man früher annahm, dass dieser Krater durch die Bewegungen und Verformungen von Salz- und Sandsteinschichten entstand, vermutet man heute, dass ein Meteoriteneinschlag die Ursache war. Nur die Aufwerfungen in der Mitte des Kraters stammen vermutlich durch tiefer liegende Salzschichten. Ein längerer Wanderweg, der 8,3 Meilen lange Syncline Trail, umrundet den gesamten Kraterrand (Höhenunterschied: 360 Meter).

Das ungewöhnlich gefärbte Kraterinnere des Upheavel Dome

Grand View Point Overlook  

Zurück auf der Parkroad folgen nun der Buck Canyon Overlook, der White Rim Overlook mit schöner Picknick Area und schließlich der Grand View Point Overlook am Ende des Scenic Drive mit Fernblick auf das südöstliche Parkgebiet von Island in the Sky und die Bergkette der La Sal Mountains im Osten (bestes Fotolicht gegen Abend). Zum eigentlichen Viewpoint an der Südspitze des Plateaus sind es vom Parkplatz noch einmal 1 Meile one-way zu Fuß. Abends findet hier auch ein Rangertalk statt.

Blick vom Grand View Point auf das Canyongebiet von Island in the Sky

Island in the Sky - Jeeproads

Wer die Canyonlands nicht nur weit entfernt aus der Vogelperspektive sehen möchte, sollte sich unbedingt in Moab einen Jeep mieten oder an einer der geführten Jeeptouren teilnehmen, die tief ins Innere dieser wilden Canyonschluchten hineinführen. Für eine kurze Schnuppertour von einem halben bis einem Tag empfiehlt sich der Abschnitt Shafer Trail/Pottash Trail. Wer etwas mehr Zeit hat und gerne unter freiem Himmel übernachtet, sollte sich unbedingt an die White Rim Road wagen. Dieser 110 Meilen langen Jeeptrail ist zwar zur Not in einem Tag machbar (Fahrzeit 10-12 Stunden!). Richtig genießen kann man diese schöne Tour aber nur, wenn man sich mindestens zwei Tage dafür Zeit lässt und unterwegs an einem der einfachen Campsites übernachtet. Diese müssen allerdings bereits 4 Monate im Voraus online reserviert werden, da sie meist sehr schnell vergeben sind.

Onlinekalender Backcountry Permits

Am begehrtesten und daher auch am frühesten belegt sind die wenigen Campsites am Gooseberry, White Crack und Murphy Hogback Campground, da sich diese etwa auf halber Distanz zwischen Start- und Endpunkt der White Rim Road befinden. Die verschiedenen Bikeshops in Moab bieten diese Rundfahrt auch als 3-4 tägige MTB-Tour an inklusive Transportservice (s. Moab)

Shafer Trail / Pottash Trail  

Diese Streckenkombination besitzt eine Fülle landschaftlicher Höhepunkte und ist als Halbtages- oder Tagestour eine interessante Alternative zur White Rim Road. Von Moab aus gelangt man über die geteerte UT 279 zum Beginn des Pottash Trail, der hinunter führt zum White Rim mit schönen Aussichtspunkten auf den Colorado. Von dort geht es über die vielen steilen Zickzackwindungen und Spitzkehren der Shafer Trail Road hinauf zum Scenic Drive von Island in the Sky (Hwy 313) und von dort über den Hwy 191 wieder zurück nach Moab. Der ungeteerte Teil der Strecke ist 17 Meilen lang. Dabei überwindet man gleichzeitig einen Höhenunterschied von 486 Metern.

Ausgangspunkt der White Rim Road ist der Shafer Trail

Hier noch ein Tipp, wie man diese Jeeptour zu einer interessanten Tagestour inklusive dreier schöner Kurzwanderungen ausbauen kann: man fährt die Strecke in umgekehrter Richtung, beginnt also in Moab, fährt dann auf den Hwys 191 und 313 ins Gebiet von Island in the Sky und dort bis zum Endpunkt Grand View Point (1. Kurzwanderung), nimmt auf dem Rückweg die Stichstraße zum Upheavel Dome (2. Kurzwanderung), fährt dann auf dem Shafer Trail hinunter zum White Rim, erreicht schließlich die Pottash Road sowie den Hwy 279 und beendet dann den Tag mit einer Wanderungen zum fotogenen Corona Arch. Die Gesamtdistanz für diese etwas längere Tour beträgt inklusive Abstecher zum Grand View Point etwa 105 Meilen.

White Rim 4WD Road  

Eine Zweitagestour durch die Canyonlands auf der ungeteerten White Rim Road gehört zu den großen Abenteuern, die der Südwesten auch heute noch zu bieten hat. Steile Hänge und vom Regen ausgewaschene Spitzkehren mit tiefen Löchern, Auswaschungen, Felsbrocken und Geröll, die nur so breit sind wie der Jeep selbst und keine Ausweichstellen besitzen, die Piste eingezwängt zwischen hohen Felswänden auf der einen Seite und steil abfallenden Geröllhängen auf der anderen Seite - all dies verlangt nicht nur fahrerisches Können, sondern auch einiges an Mut und Nervenstärke. Hinzu kommt, dass man in einem recht einsamen und sehr unzugänglichen Gebiet unterwegs ist, in dem Hilfe nur schwierig zu organisieren ist. Bei etwaigen Problemen ist man also weitgehend auf sich allein gestellt.

Ausführliche Beschreibung White Rim Road, Canyonlands

In der Einsamkeit der Canyonlands

Island in the Sky - weitere Wanderungen

Neben den bereits beschriebenen Kurzwanderungen zum Mesa Arch und zum Upheavel Dome gibt es im Parkgebiet von Island in the Sky nur wenige Wanderwege, die wirklich lohnen. Daneben gibt es auch noch Wanderwege, die vom Rim hinunter zum White Rim oder noch weiter zum Colorado führen. Dies sind jedoch nur schlecht markierte und sehr anstrengende Backcountry Trails mit extremen Höhenunterschieden. Nicht beschrieben wird hier auch die Wanderung zur False Kiva, da diese bereits wiederholt durch Vandalismus geschädigt wurde und die Ranger Querfeldeinwanderungen dorthin nur sehr ungern sehen und auch keine Auskünfte darüber geben. Wer die False Kiva dennoch besuchen möchte, findet entsprechende Wegbeschreibungen im Internet.

Island in the Sky - Campingplätze

Horsethief Campground (BLM)
Lage: an der Zufahrtsstraße zum Parkgebiet von Island in the Sky
Zufahrt: vom Hwy 191 fährt man 12,9 Meilen auf dem Hwy 313 nach Südwesten, dann rechts abbiegen und 0,5 Meilen bis zum Campground
Anzahl Plätze: 55 Plätze für Zelte und Wohnmobile (zum Teil schattige Wacholderbäume)
Ausstattung: Picknicktische, Feuerstellen, Einfachtoiletten
Öffnungszeit: ganzjährig

Dead Horse Point State Park
Lage: separater State Park östlich von Island in the Sky
Zufahrt: vom Hwy 191 fährt man 14,6 Meilen auf dem Hwy 313 nach Südwesten, dann links ab 6,7 Meilen bis zum Kayenta Campground und nochmals 0,1 Meilen bis zum Wingate Campground
Anzahl Plätze: Kayenta (22 Einfachplätze), Wingate (20 RV Sites mit Tentpads, 11 Zeltplätze und 5 Yurten)
Ausstattung: Toiletten, Dumpstation, Picknicktische, Frischwasser
Öffnungszeit: ganzjährig

  Übersichtskarte Dead Horse Point State Park   (Internet-Link Originalkarte Utah State Parks)

Willow Flat Campground
Lage: im Parkgebiet von Island in the Sky, an der Stichstraße Richtung Upheavel Dome / Green River Overlook
Anzahl Plätze: 12 RV- und Zeltplätze (keine hookups, max. Länge 28 feet)
Ausstattung: Picknicktische, Feuerstellen, Einfachtoiletten, kein Trinkwasser
Öffnungszeit: ganzjährig, first come, first serve

Karte Island in the Sky District

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Der Needles District des Canyonlands Nationalparks

Der Needles District, ein weiterer großer Parkbereich der Canyonlands, befindet sich 75 Meilen von Moab entfernt und umfasst den südwestlichen Bereich des Parks. Ein Abstecher hierhin lohnt eigentlich nur, wenn man vorhat, ausgiebig zu wandern oder einen der Jeeptrails zu fahren, da das eigentliche Gebiet der Needles mit seinen charakteristischen Felsnadeln vom normalen Scenic Drive nicht durchquert wird. Außer einfachen Campingplätzen gibt es im Bereich der Needles auch keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Hauptzufahrtsstraße ist der landschaftlich reizvolle Scenic Byway 211, der etwa 15 Meilen nördlich von Monticello bzw. 40 Meilen südlich von Moab vom Hwy 191 nach Westen abzweigt. Von hier bis zum Beginn des Nationalparkgebiets sind es 34 Meilen. Die Straße führt zunächst durch den schmalen bewaldeten Canyon des Indian Creek, wobei die hellen Sandsteinwände des Canyons langsam immer höher werden.

Newspaper Rock Archaeological Site  

Bereits nach 12 Meilen erreicht man die noch nicht zum Nationalpark gehörende Newspaper Rock Archaeological Site, eine hohe Felswand, auf der im Laufe von 2.000 Jahren verschiedene Indianerstämme, Mexikaner und amerikanische Siedler ihre Felszeichnungen und -inschriften hinterlassen haben - ein beeindruckendes Zeugnis der amerikanischen Besiedlungsgeschichte.

Am Eingang des Needles District liegt der Newspaper Rock

Indian Creek  

Hinter dem Newspaper Rock weitet sich langsam das Tal. Rechts und links erheben sich nun mächtige rote Sandsteinwände und schräg aufragende Felsmauern. Dies ist das vom BLM verwaltete Klettergebiet von Indian Creek mit seinen berühmt-berüchtigten Rissklettereien und markanten Desert Towers wie dem Sixshooter Peak. In dessen Nähe (25,8 Meilen ab Hwy 191) befindet sich der Superbowl Campground, ein landschaftlich schöner und sehr günstiger Einfachcampground des BLM mit schattenspendenden Cottonwood Trees. Die kurze Zufahrtsstrasse dorthin ist zwar ungeteert, aber ohne große Probleme befahrbar. Weitere einfache Campmöglichkeiten findet man ein Stück weiter bei Creek Pasture und an der ungeteerten Lockhart Basin Road, die 4,5 Meilen hinter dem Superbowl Campground vom Hwy 313 nach Norden (rechts) abzweigt.

Im Klettergebiet von Indian Creek
Eine günstige Übernachtungsmöglichkeit bietet der Superbowl Camypground

Needles Scenic Drive  

Kurz danach erreicht man schließlich die Nationalparkgrenze und wenig später das Visitor Center des Needles Districts sowie die Entrance Station. Kurz danach verzweigt sich die Straße. Geradeaus gelangt man zum The Needles (früher Squaw Flat) Campground, nach rechts zum 3 Meilen langen Scenic Drive, der ein Gebiet mit Slickrock und hellen Sandsteinfelsen durchquert und am Big Spring Canyon Overlook endet. Entlang dem Scenic Drive gibt es auch mehrere Wandermöglichkeiten.

Felsformation am Big Spring Canyon Overlook

Jeeproads im Gebiet der Needles

Salt Creek Canyon/ Horse Canyon 4WD Road

Distanz: 4 Meilen one-way bis Peekaboo, Horse Canyon nochmals 6 Meilen one-way
Für die Fahrt in das Gebiet benötigt man ein Backcountry Permit, auch wenn man nur eine Tagestour unternehmen möchte. Permits kann man frühestens 4 Monate im Voraus im Internet über einen Onlinekalender beantragen. Vom Cave Spring Trailhead führt die Dirt Road zunächst 2,5 Meilen nach Süden. Dann verzweigt sich die Piste. Nach rechts gelangt man nach weiteren 1,5 Meilen zur Peekaboo Campsite am Eingang zum Salt Creek Canyon. Von hier aus geht es derzeit leider nur noch zu Fuß weiter, bis zum sehenswerten Angel Arch immerhin 10 Meilen one-way durch das sandige Flussbett!

Eine weitere Jeeproad zweigt vor dem Canyoneingang von der Salt Creek Road nach links ab Richtung Horse Canyon. Zu den Attraktionen dieser Schlucht gehören die Steinbögen Gothic Arch, Castle Arch und Fortress Arch, die jeweils über kurze Wanderwege erreichbar sind. Eine 0,5 Meilen lange Stichstraße führt unterwegs zur Tower Ruin. Achtung: in beiden Canyons können tiefer Sand, Treibsand und Wasser vorkommen, daher immer zuerst bei den Rangern nach dem aktuellen Straßenzustand erkundigen! Mit PKW oder Wohnmobilen sind diese Pisten auf keinen Fall befahrbar!

Lavender Canyon 4WD Road

Distanz: Lavender Canyon 14,2 Meilen one-way bis zur Parkgrenze, weitere 3 Meilen bis zum Cleft Arch
Für die Fahrt in das Gebiet benötigt man ein Backcountry Permit, auch wenn man nur eine Tagestour unternehmen möchte. Permits kann man frühestens 4 Monate im Voraus im Internet über einen Onlinekalender beantragen. Vom Scenic Byway 211 zweigen zwischen Newspaper Rock und Parkgrenze kurz nacheinander zwei Jeeproads nach Süden ab. Die eine davon führt in den wenig interessanten Davis Canyon, die andere in den Lavender Canyon. Auch für diese Dirt Roads ist ein Jeep empfehlenswert, denn neben längeren sandigen Passagen gibt es unterwegs noch mehrere tief eingeschnittene ‚washes'. Am besten befahrbar sind beide Pisten kurz nach Regenfällen, wenn der Sand etwas feuchter ist. Nach längeren Trockenperioden können sich beide Canyons dagegen in regelrechte Sandfallen verwandeln, aus denen man ohne Allradantrieb nicht mehr herauskommt. Also Vorsicht! Die Lavender Jeep Road endet nach 14,2 Meilen bei einem verschlossenen Tor an der Parkgrenze. Wer hier mit dem Fahrzeug weiter will, benötigt neben einem Permit der Parkranger auch den (täglich wechselnden!) Zahlencode für dieses Tor.

Camping ist übrigens nur auf dem BLM-Gebiet außerhalb des Parks erlaubt. Zu den Sehenswürdigkeiten des Lavender Canyon gehören mehrere Anasazi Ruinen sowie der beeindruckende Cleft Arch mit einer Spannweite von 24 Metern und eine Höhe von 15 Metern.

Elephant Hill 4WD Road

Distanz: 10 Meilen Rundtour
Die Elephant Hill 4WD Road gehört zu den schwierigsten Allradstrecken in den USA und stellt damit selbst für erfahrene Offroad-Freaks eine echte Herausforderung dar. Die steile Klettertour über den blanken Fels hinauf zum Elephant Hill beginnt am Picknickplatz drei Meilen hinter dem Squaw Flat Campground. Der Rückweg ist noch steiler und schwieriger. Mögliche Abstecher führen in die verschiedenen Seitencanyons, zum Confluence Overlook und zum Chesler Park.

Wanderungen im Gebiet der Needles

Cave Springs Trail

Trailhead: 0,6 Meilen hinter dem Visitor Center zweigt eine Nebenstraße nach links ab (Cave Springs Rd), ab hier ausgeschildert 1,7 Meilen bis zum Trailhead
Distanz: 0,6 Meilen Rundweg
Der größtenteils ebene Weg über empfindlichen Slickrock Boden führt zu einer Höhle, die bis zur Einrichtung des Nationalparks im Jahr 1964 von Cowboys als Lagerplatz genutzt wurde. Unterwegs überbrücken zwei Leitern einige steile Felspartien.

Pothole Point Trail

Trailhead: am Scenic Drive, 5 Meilen hinter dem Visitor Center
Distanz: 0,6 Meilen Rundweg
Der hübsche Nature Trail durchquert ein Gebiet mit kakteenbewachsenen Slickrockfelsen, in dessen zerfurchter Oberfläche sich bei Regenfällen das Wasser sammelt (potholes). Unterwegs hat man auch einen Blick auf die Needles, allerdings nur aus weiter Ferne.

Slickrock Foot Trail

Trailhead: kurz vor Ende des Scenic Drive (6,2 Meilen ab Visitor Center)
Distanz: 2,4 Meilen Rundweg
Der recht einfach zu gehende Weg führt mit vielen Steinmännchen markiert ohne größere Steigungen durch eine Canyonlandschaft aus hellem Sandstein zu mehreren schönen Aussichtspunkten. Anders als viele andere Trails im Gebiet der Needles verläuft dieser Weg auch nicht unten in den Washes und Canyons, sondern etwas oberhalb auf einem Felsrücken zwischen Little Spring und Big Spring Canyon.

Confluence Overlook Trail  

Trailhead: am Endpunkt des Scenic Drive
Distanz: 5,2 Meilen one-way
Steigung: gering, aber durch das viele Auf und Ab recht anstrengend
Die Wanderung führt vom Big Spring Canyon Overlook nach Westen zu einem schönen Aussichtspunkt auf den Zusammenfluss der beiden Flüsse Green und Colorado River in über 300 Metern Tiefe. Unterwegs quert der Weg den Big Spring Canyon. Die höhergelegenen Stellen bieten immer wieder schöne Fernblicke auf das Gebiet der Needles im Süden.

Big Spring - Squaw Canyon Loop Trail  

Trailhead: Squaw Flat Trailhead
Distanz: 7,1 Meilen Rundweg
Höhenunterschied: 172 Meter

Sehr schöne und abwechslungsreiche Rundwanderung mit einigen anspruchsvollen steilen Slickrock Klettereien, für die man gutes griffiges Schuhwerk benötigt und einigermaßen trittsicher und schwindelfrei sein sollte. Bereits wenige Minuten nach Beginn der Wanderung kommt man an eine Gabelung, an der man sich entscheiden muss, welchen der beiden Canyons man zuerst erwandert. Hier empfiehlt es sich, sich rechts zu halten Richtung Big Spring Canyon. Kurz danach erklimmt der Weg einen steilen Slickrockfels. Oben angekommen, bietet sich ein schöner Weitblick über den Squaw Butte und die La Sal Mountains in der Entfernung. Von da geht es hinunter in den Big Spring Canyon und an den nächsten beiden Weggabeln jeweils links. Während man nun im Big Spring Canyon canyonaufwärts wandert, wird mehrfach das Bachbett gequert. Schließlich klettert der Pfad Steinmännchen folgend über steile Slickrockfelsen aus dem Canyon heraus nach oben, wobei zwei Pour-Offs links und rechts umgangen werden. Zum besseren Halt sind hier entlang des Wegs auch einige Moki Steps in den Fels gehauen. Trotzdem sollte man sehr vorsichtg sein.

Oben angekommen folgt man weiter den Steinmännchen, die bald darauf den Weg hinunter in den Squaw Canyon weisen. Auch hier wird mehrfach das Bachbett überquert, bevor sich der Canyon weitet und man eine letzte Weggabel erreicht. Hier hält man sich links und wandert dann noch 1,2 Meilen zurück zum Squaw Flat Camnpground.

Druid Arch & Chesler Park Loop Trail  

Trailhead: Parkplatz am Elephant Hill
Distanz: zum Druid Arch 5,4 Meilen one-way, als Rundtour kombiniert mit dem Chesler Park Loop Trail 15 Meilen (11 Meilen plus 2x2 Meilen für den Abstecher zum Druid Arch)
Höhenunterschied: 196 Meter zum Druid Arch, 425 Meter (auf und ab) für die Rundtour

Eine der schönsten Tageswanderungen im Südwesten beginnt am Elephant Hill Trailhead im Gebiet der Needles. Ziel ist der riesige, wie ein spitzes Dreieck geformte und hoch oben auf einem Felsplateau gelegene Druid Arch am Ende des Elephant Canyon. Wer die entsprechende Ausrüstung für eine Zeltübernachtung im Freien dabei hat, kann diese Tour auch noch mit dem Chesler Park Loop Trail zu einer schönen Zweitagestour kombinieren.

Wanderung durch den Elephant Canyon

Der Wanderweg beginnt bei einem braunen schmalen Pfosten am hinteren linken Ende des Elephant Hill Parkplatzes mit einem kurzen steilen Aufstieg über mehrere in den Fels gehauene Stufen. Oben angelangt, folgt man dem durch Steinmännchen gut markierten Pfad über ein langgestrecktes Felsplateau mit Slickrock, Sagebrush und kleinen Wacholderbäumen. Den malerischen Rahmen für diese Wüstenszenerie bilden in der Ferne die markanten rot-weiß gestreiften Felsnadeln und -türme der Needles. Nach dieser relativ ebenen Strecke geht es zwischen großen Felsblöcken und durch einen schmalen, dunklen Felsspalt hinunter in den Elephant Canyon, dessen ausgetrocknetes, sandiges Bachbett man nach insgesamt 2,1 Meilen erreicht. Hier teilt sich auch der Weg. Nach links, also dem Bachbett des Elephant Canyon folgend, geht es weiter zum Druid Arch, geradeaus in den Chesler Park.

Für den weiteren Weg zum Druid Arch folgt man nun weiter stets den Steinmännchen im teils sandigen, teils felsigen Bachbett des Elephant Canyon. An einigen Stellen führt der Weg jedoch aus dem Bachbett hinaus und verläuft dann etwas oberhalb am Felshang. Da man diese Ausstiege leicht verfehlen kann, sind diese in der Regel durch zwei nebeneinander liegende Steintürmchen markiert. Wichtig ist dies insbesondere gegen Ende der Wanderung, denn wer hier den Aufstieg aus dem immer schmaler werdenden Canyon verpasst, landet nicht oben beim Druid Arch, sondern zuerst in immer dichter werdendem Gestrüpp und dann an einem tiefen Wasserloch, bei dem es kein Weiterkommen mehr gibt. Wer sich bis hierher verlaufen hat, sollte dann einfach wieder umkehren und nach den Steinmännchen suchen, die die Stelle markieren, an der der Pfad den Canyonboden verlässt und steil an der linken Canyonwand bergauf klettert. Anstrengend ist dann nochmals die letzte steile Kraxelpartie mit fast 100 Meter Höhenunterschied hinauf zu einer Felsplattform gegenüber dem malerisch vor einem tiefblauen Himmel sich abzeichnenden Steinbogen.

Der imposante Druid Arch im Morgenlicht

Am besten übernachtet man vor dieser Tour am nahegelegenen The Needles Campground und beginnt die Wanderung zum Druid Arch bereits im frühen Morgengrauen, denn dann erreicht man den Steinbogen am späten Vormittag, wenn er gerade voll von der Morgensonne angestrahlt wird. Wer die Wanderung im Hochsommer durchführen möchte, sollte ebenfalls sehr früh am Morgen aufbrechen, denn dann hat man zumindest auf dem langen Rückweg durch den Elephant Canyon noch ein wenig Schatten, bevor die gleißende Mittagssonne den Canyon in einen wahren Glutofen verwandelt. Außerdem ist man dann bereits wieder gegen 13 Uhr zurück am Trailhead, gerade rechtzeitig, um nicht mitten in dieser offenen Felslandschaft von einem Nachmittagsgewitter überrascht zu werden.

Wer die Wanderung zum Druid Arch mit dem Chesler Park Loop zu einer Zweitagestour kombinieren möchte, kann unterwegs auf mehreren extra angelegten Campsites übernachten. Diese befinden sich etwas abseits des Wegs, sind aber gut mit Holzschildern markiert (CP1, CP2 ...). Die hierfür notwendigen Permits sind vor allem im Frühjahr und Herbst heiß begehrt und müssen daher so früh wie möglich beantragt werden. Möglich ist dies frühestens 4 Monate im Voraus über den Backcountry Permit Onlinekalender.

Für diese etwas längere Variante startet man am besten am Nachmittag und folgt dann der oben beschriebenen Route 2,1 Meilen bis zur Abzweigung zum Chesler Park, geht dann aber den Schildern folgend 0,8 Meilen weiter geradeaus Richtung West/Südwest und dann nach Südosten/Süden, bis von links der Weg Richtung Elephant Canyon einmündet. Dem Hauptweg weiter geradeaus folgend gelangt man schließlich zu den Backcountry Campsites im Chesler Park. Hier baut man am besten zunächst das Zelt auf, bevor man sich dann ohne Gepäck auf den Weg macht, um die spektakulären Narrows des Joint Trail zu erkunden (dieser Weg ist Teil des Chesler Park Loop Trail und befindet sich westlich der Campsites). Am nächsten Tag geht es dann auf gleichem Weg zurück Richtung Osten und dann über den Verbindungsweg zum Druid Arch bis zu dessen Einmündung in den Elephant Canyon. Der weitere Weg folgt auf den letzten 2 Meilen dem oben beschriebenen Weg zum Druid Arch und von dort wieder die 5,4 Meilen zurück zum Elephant Hill Trailhead. Für diese Zweitagestour sollte man unbedingt ausreichend Wasservorräte mitnehmen, da es unterwegs keinerlei Frischwasserstellen gibt!

Campingplätze im Gebiet der Needles

The Needles Campground (früher Squaw Flat Campground)
Lage: 2,7 Meilen hinter dem Needles Visitor Center
Anzahl Plätze: 26 (zwei getrennte Loop Roads), max. Länge für Wohnmobile 28 Fuß
Ausstattung: Tent Pads, Picknicktische, Toiletten, Frischwasser
Öffnungszeit: ganzjährig
Zu den Hauptsaisonzeiten im Frühjahr und Herbst sollte man bereits früh am Morgen ankommen, da sich der Platz schnell füllt. In diesen Hauptreisezeiten sind einige der Plätze auch bis zu 6 Monate im Voraus online reservierbar.

Weitere einfache BLM Zeltplätze gibt es entlang der Zufahrtsstraße UT 211 im Bereich von Indian Creek. Hier zweigt 25,8 Meilen ab Hwy 191 eine kurze Zufahrtspiste links ab zum Superbowl Campground, einem landschaftlich schönen Einfachcampground des BLM mit schattenspendenden Cottonwood Trees. 1,3 Meilen weiter zweigt eine weitere kurze Piste rechts ab zum BLM Campground von Creek Pasture, der direkt am Bach gelegen ist. Sehr schön übernachtet man am Hamburger Rock Campground, der allerdings nur 10 Plätze besitzt und meist schnell belegt ist. Man erreicht ihn über die ungeteerte Lockhart Basin Road, die nach weiteren 1,9 Meilen von der UT 211 nach rechts (Norden) abzweigt. Bis zum Campground sind es 1,2 Meilen. Alle BLM Plätze besitzen einfache Plumpsklos, Tische, Bänke und Feuerstellen, allerdings kein Wasser.

Die nächstgelegenen Motels befinden sich außerhalb des Parks in Monticello, Blanding und Moab.

Karte Needles District

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Horseshoe Canyon Unit des Canyonlands Nationalparks

Great Gallery

Die relativ kleine Horseshoe Canyon Unit befindet sich auf der Ostseite des Parks nördlich von The Maze. Hauptattraktion dieses Gebiets ist die Great Gallery, eines der beeindruckendsten Rock Art Panels im Südwesten. Im Gegensatz zu den meisten indianischen Felszeichnungen stammen diese Felsmalereien jedoch weder von den Fremont Indianern noch von den Anasazi, sondern von einer viel älteren Jäger- und Sammlerkultur, die nach dem früheren Namen des Horseshoe Canyon auch als Barrier Canyon Kultur bekannt wurde. Typisch für diese Felsmalereien sind die meist lebensgroß dargestellten menschenähnlichen Figuren, bei denen jedoch Hände und Füße fehlen. Ähnliche Felsmalereien findet man übrigens auch im Buckhorn Draw und nördlich von Moab (Courthouse Wash Petroglyphs). Archäologen schätzen das Alter dieser Rock Panels auf etwa 3000 Jahre. Originalgetreue Nachbildungen der Great Gallery befinden sich im Museum of Modern Art in New York und im Denver Natural History Museum.

Die Abzweigung zum Horseshoe Canyon befindet sich am Hwy 24 zwischen Milemarker 135 und 136 bzw. 150 Meter südlich der Abzweigung zum Goblin Valley. Die Gravel Road zum Horseshoe Canyon zweigt allerdings in die entgegengesetzte Richtung ab, also nach Osten. Die insgesamt 31 Meilen lange Piste ist normalerweise auch von PKW befahrbar, lediglich das letzte Stück zum Canyonrim kann etwas ruppig sein. Für größere Wohnmobile sind diese letzten 1,8 Meilen allerdings zu schmal und zu kurvig. Die Fahrt selbst ist nicht besonders abwechslungsreich, bis auf ein kleines Dünengebiet aus rotem Sand, das man durchquert und die Little Flat Tops, ein Gebiet mit hohen Tafelbergen und hübschen Goblins, das man nach etwa 10 Meilen erreicht. Direkt dahinter liegt nach einer Kuppe auf der rechten Seite ein großer Campingspot, der gerne zum Übernachten genutzt wird.

Goblins bei den Little Flat Tops auf dem Weg zum Horseshoe Canyon

Nach 25,9 Meilen ab Hwy 24 kommt man an eine Weggabel, bei der man sich den Schildern zum Horseshoe Canyon folgend links hält (rechts geht es zur Hans Flat Ranger Station). 5,2 Meilen weiter zweigt wiederum eine schmale Dirt Road nach rechts ab, die nach 1,8 Meilen an einem Parkplatz am Westrim des Horseshoe Canyon endet. Hier befindet sich auch ein kleiner Zeltplatz (nur Einfachtoiletten, kein Wasser).

Eine alternative Zufahrt besteht ab Green River über die Airport Road. Diese geht in eine Dirt Road über, auf der man den Schildern folgend nach 47 Meilen ebenfalls den Trailhead am Horseshoe Canyon erreicht. Diese Piste wird allerdings nicht so häufig befahren und wird daher auch nicht so regelmäßig unterhalten wie die Zufahrt vom Hwy 24. Achtung: nach Regenfällen können beide Zufahrtsstraßen unpassierbar sein! Auskunft über die aktuellen Straßenzustände erhält man online über www.nps.gov/cany/planyourvisit/road-conditions.htm.

Blick hinunter in den Horseshoe Canyon

Wanderung zur Great Gallery  

Distanz: 3,25 Meilen one-way
Höhenunterschied: 250 Meter
Vom Parkplatz (HORSE-01) folgt man dem gut erkennbaren Pfad, der im weiteren Verlauf mit Steinmännchen markiert über Slickrockfelsen, später als schmaler, sandiger Pfad vom Canyonrand steil hinunter in den Horseshoe Canyon führt. Unten angelangt, wendet man sich nach rechts und wandert dann im breiten, meist ausgetrockneten Bachbett canyonaufwärts. Hier gibt es aufgrund der vielen Bäumen und der hohen Canyonwände auch mehr Schatten als auf dem ersten Teil des Trails. Mühsam ist allerdings das Gehen in dem stellenweise sehr tiefen Sand.

Morgens bieten die Canyonwände noch angenehmen Schatten

Innerhalb des Canyons führen nun schmale, mit Steinmännchen markierte Seitentrails zu den einzelnen Rock Art Sites. Das erste dieser Panels, die High Gallery, befindet sich 1,6 Meilen ab Trailhead auf der linken Canyonseite einige Meter oberhalb des Canyonbodens an einer breiten Felswand (HORSE-02). Schräg gegenüber befindet sich auf der rechten Seite ein weiteres Felspanel, die Horseshoe Gallery (HORSE-03).

Die Horseshoe Gallery

Von hier sind es 0,5 Meilen bis zur Alcove Gallery, die sich auf der rechten Canyonseite unter einem großen Felsüberhang befindet (HORSE-04) und danach nochmals eine Meile bis zur Great Gallery, dem größten und wohl eindrucksvollsten Rock Art Panel der Barrier Kultur im Südwesten der USA. Dieses Felspanel, das sich unterhalb eines Felsüberhangs über eine Länge von 64 Metern erstreckt, besteht aus einer Aneinanderreihung menschlicher Figuren im typischen Barrier Style, also ohne Arme und Beine, die Körper mit rot-weißen Mustern reich verziert. Links davon in einer Felsnische ist eine weitere Personengruppe dargestellt, unter denen eine durch ihre Größe und Dekoration besonders heraussticht. Diese auch Holy Ghost Panel genannte Felszeichnung besitzt ein geschätztes Alter von 3.000 bis 3.500 Jahren.

Am Endes des Trails wartet die eindrucksvolle Great Gallery
Die fast lebensgroßen Figuren des Holy Ghost Panel

Auf dem Rückweg kann man nun statt den markierten Seitentrails zu den Rock Art Panels zu folgen, direkt im Bachbett entlang laufen, bis man wieder den Aufstieg aus dem Canyon erreicht. Von hier sind es dann wieder anstrengende 250 Höhenmeter bis zum Parkplatz oben am Canyonrim. Aufgrund des fehlenden Schattens beim Aufstieg aus dem Canyon sollte man diese Wanderung möglichst früh am Morgen beginnen. Dies hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Rock Art Panels dann noch alle im Schatten liegen und sich gut fotografieren lassen. Insgesamt sollte man für die Tour 4-5 Stunden einplanen und vor allem bei Hitze genügend Wasser mitnehmen (die Nationalparkverwaltung empfiehlt 1 Gallone pro Person).

Wer mit einem Geländewagen unterwegs ist, kann vom Horseshoe Canyon aus noch einen schönen Abstecher nach Norden zum Collonade Arch (auch Five Hole Arch genannt) unternehmen.

Karte Horseshoe Canyon Unit

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Karte Wanderung Great Gallery

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  Great Gallery.gpx

Maze District und Orange Cliffs Unit

Die abgelegene Canyonlandschaft ‚The Maze' ist noch weitgehend unberührte Wildnis. Wer hierher kommt, sollte mindestens drei Tage Zeit mitbringen, ein geländegängiges Allradfahrzeug besitzen und ausreichend Benzin, Frischwasser und Lebensmittel im Kofferraum haben. Für Übernachtungstouren benötigt man zudem ein kostenpflichtiges Backcountry Permit, das man frühestens 4 Monate im Voraus über einen Onlinekalender beantragen kann. Ausgangspunkt für die Erkundung dieser Landschaft ist die Hans Flat Ranger Station im Westen des Parks. Man erreicht diese Rangerstation über eine ungeteerte, 46 Meilen lange ‚graded' Dirt Road, die vom Highway 24 ½ Meile südlich der Zufahrt zum Goblin Valley nach Osten (also in die entgegengesetzte Richtung) abzweigt.

Längere Exkursionen und Trekkingtouren in das Gebiet sollte man unbedingt vorher mit den Rangern besprechen, denn nur so kann im Notfall Hilfe organisiert werden. Wege sind oft nur spärlich mit Steinmännchen markiert, innerhalb ausgetrockneter ‚washes' meist gar nicht. Achtung: sämtliche Dirt Roads, die von der Hans Flat Ranger Station tiefer in das Gebiet des Nationalparks führen, sind selbst mit Geländewagen ausgesprochen schwierig zu befahren. Darüber hinaus verwandelt sich der an vielen Stellen anzutreffende Lehmboden nach Regenfällen in schlüpfrigen, rotbraunen Matsch, der an Schmierseife erinnert und auf dem man selbst mit Allradantrieb keinen Halt mehr findet. Besonders schlecht ist die Piste zwischen Teapot Rock Camp und dem Land of Standing Rocks. Hier empfehlen die Parkranger die Mitnahme von Ersatzreifen, Werkzeug und Klappspaten, damit man im Notfall selbst die Strecke ausbessern bzw. Reparaturen am Fahrzeug durchführen kann.

Lohnende Ziele im Gebiet von ‚The Maze' sind Cleopatra's Chair, die Orange Cliffs, der Maze Overlook mit den Chocolate Drops und the Land of Standing Rocks mit unzähligen bizarren Felsnadeln und Steinskulpturen. Interessante Backcountry Trails führen von den beiden letztgenannten Standpunkten in schmale Seitencanyons, zu prähistorischen Felszeichnungen und hinunter zu den Stromschnellen des Cataract Canyon am Ufer des Colorado.

Achtung: im gesamten Gebiet von ‚The Maze' gibt es weder Lebensmittel, noch Frischwasser oder Benzin, auch nicht an der Hans Flat Ranger Station! Man muss also sämtliche Vorräte (inklusive Reservekanister) von außen mitbringen! In einigen der Canyons gibt es zwar das ganze Jahr über Wasser. Dieses muss jedoch vor dem Trinken aufbereitet bzw. entkeimt werden.

Karte Maze District

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Information

Canyonlands National Park
2282 SW Resource Blvd.
Moab, UT 84532
Backcountry Reservation Office: Tel. (435) 259-4351
Island in the Sky: Tel. (435) 259-4712
The Needles: Tel. (435) 259-4711
The Maze: Tel. (435) 259-2652

Das Island in the Sky Visitor Center ist von März bis Ende Dezember geöffnet, im Winter 9-16 Uhr, im Sommer 8-17 Uhr. Die Permitausgabe erfolgt bis 1 Stunde vor Schließung. Das Needles Visitor Center ist von März bis Anfang Dezember geöffnet. Frühjahr und Herbst 8.30 Uhr bis 16 Uhr, im Sommer 8 bis 17 Uhr. Die Hans Flat Ranger Station im Gebiet The Maze ist ganzjährig täglich von 8 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.

Internet: www.nps.gov/cany/

Karte Canyonlands Nationalpark

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