Turquoise Trail  

Madrid ist ein beliebter Zwischenstopp auf dem Weg von Albuquerque nach Santa Fe

Bundesstaat: New Mexico
Höhe: 1.698 - 2.157 Meter ü.M. (Gipfel des Sandia Crest 3.255 Meter ü.M.)
Lage: nordöstlich von Albuquerque in den Sandia Mountains

Die 50 Meilen lange 'Straße der Türkise' (Hwy 14) ist eine landschaftlich reizvolle Alternativstrecke zur I-25 zwischen Albuquerque und Santa Fe durch die schönen Bergwälder auf der Ostseite der Sandía Mountains. Unterwegs locken Abstecher auf den Gipfel des Sandía Crest und der Besuch ehemaliger Ghost Towns, die in den 1970er Jahren von Künstlern und Aussteigern wiederentdeckt und in kleine Künstlerstädtchen verwandelt wurden. Seinen Namen erhielt der Turquoise Trail von den Türkisminen bei Cerrillos, in denen schon von den frühen Puebloindianern die begehrten blaugrünen Schmucksteine abgebaut wurden.

Zufahrt

Man verlässt Albuquerque auf der I-40 Richtung Osten. Bei Tijeras (Exit 175) zweigt man ab auf den Hwy 14 Richtung Santa Fe. Startet man die Fahrt von Norden, verlässt man die I-25 bei Exit 278A südwestlich von Santa Fe und fährt von dort auf dem Hwy 14 nach Süden.

Turquoise Trail Sehenswürdigkeiten

Sandía Crest Scenic Byway  

Diese 13 Meilen lange Stichstraße führt vom Turquoise Trail auf den 3.255 Meter hohen Sandía Crest. Die Abzweigung befindet sich bei Sandia Park, 6 Meilen nördlich der Abzweigung von der I-40. Von dort windet sich die Straße NM 536 in vielen Windungen und Spitzkehren durch die schönen Bergwälder der Sandia Mountains bis zum Gipfelplateau des Sandía Crest. Dabei überwindet man einen Höhenunterschied von über 1.200 Metern! Die Straße ist geteert und ganzjährig befahrbar, allerdings stellenweise sehr schmal und kurvig. Im Winter benötigt man Schneeketten. Unterwegs gibt es mehrere schöne Picknickplätze. Auf dem Gipfel des Sandia Crest angekommen, bietet sich bei klarem Wetter ein schöner Fernblick hinunter auf die Stadt Albuquerque und die weite Ebene des Río Grande. Wer Lust hat, kann vom Sandía Crest noch weiter wandern bis zum 2 Meilen entfernten Gipfel des Sandía Peak, der Endstation der Sandía Peak Tramway.

Blick vom Sandia Crest auf Albuquerque

Golden

Lage: 17 Meilen nördlich der Abzweigung von der I-40 am Hwy 14 Golden entstand im Zuge eines Goldrauschs, der Anfang des 19. Jahrhunderts Abenteurer und Goldgräber in die Berge New Mexicos lockte. Leider waren die Goldfunde nicht besonders ergiebig, dafür entdeckte man etwas später umfangreiche Kohlevorkommen, die in großem Stil kommerziell abgebaut wurden. In dieser Zeit hatte Golden eine Bevölkerungszahl von über 3.000 Personen. Heute ist Golden ein kleines Künstlerstädtchen. Sehenswert ist insbesondere die San Francisco Catholic Church, ein imposanter Adobebau aus dem Jahr 1830, der von Pater Fray Angelico Chavez in den 1960er Jahren restauriert wurde.

Künstlerskulptur für den Frieden

Madrid  

Lage: 28 Meilen nördlich der Abzweigung von der I-40 am Hwy 14
Ebenso wie Golden war Madrid lange Zeit eine auf großen Kohlevorkommen basierende Bergbausiedlung, die während ihrer Blütezeit mehr Einwohner hatte als Albuquerque. Um die Kohle abtransportieren zu können, wurde 1892 sogar eine extra Eisenbahntrasse von Santa Fe nach Madrid gebaut. Als die Kohlevorkommen zu Ende gingen, verfiel Madrid innerhalb kurzer Zeit zu einer Ghost Town, die 1954 im Wall Street Journal zu einem Gesamtpreis von 250.000 Dollar zum Verkauf angeboten wurde.

Eines der wenigen nicht restaurierten Original-Holzgebäude
Ebenso wie Santa Fe ist Madrid Kulttreff vieler Harley Davidson Fans

Ende der 1960er Jahre wurde die Stadt von Künstlern und Aussteigern entdeckt und in eine kleine Künstlerkolonie verwandelt. Heute ist Madrid das sehenswerteste Städtchen entlang dem Turquoise Trail mit fantasievoll gestalteten Häusern und Vorgärten, kleinen Shops, Galerien und Straßencafés. Am Wochenende gibt es auf der Tribüne der Mine Shaft Tavern oft Livemusik.

Cheapest Silver West of the Pecos
In Madrid gibt es viele kleine Shops und Künstlergalerien

Cerrillos und Cerrillos Hills State Park

Lage: 31 Meilen nördlich der Abzweigung von der I-40 am Hwy 14
3 Meilen nördlich von Madrid zweigt eine kurze Stichstraße nach links (Westen) ab Richtung Cerrillos. Lange vor dem Goldrausch der Weißen wurde in den Minen nordöstlich von Cerrillos Türkis abgebaut. Diese blaugrünen Schmucksteine, die auch heute noch gerne für indianischen Silberschmuck verwendet werden, wurden hier bereits 900 n. Chr. von den Puebloindianern mit primitiven Werkzeugen aus dem Stein gebrochen und als Handelsware bis ins heutige Mittelamerika und Kanada geliefert. Besonders beliebt waren grüne Steine wie Jade und Türkis bei den Tolteken und Azteken Mexikos, da sie die grünen Federn des heiligen Quetzalcoatl, der Schlange mit dem gefiederten Kopf, symbolisierten. So trägt einer der 12 Hügel von Cerrillos den Namen 'Chalchihuitl', ein Aztekenwort, das so viel wie 'grün' bedeutet. Zu Schmuckgegenständen verarbeitet wurde der Türkis von Cerrillos damals auch im 150 Meilen nordwestlich gelegenen Chaco Canyon. Ende des 19. Jh. zogen Gold- und Silberfunde Abenteurer und Goldsucher aus allen Teilen Amerikas nach Cerrillos. Die Stadt erlebte einen regelrechten Wirtschaftsboom und war eine Zeitlang sogar als Hauptstadt New Mexicos im Gespräch. Später war das Städtchen mit seiner Wildwestatmosphäre beliebter Schauplatz für Film- und Fernsehaufnahmen.

Hier gibt es frischen Kaffee und Espresso

Heute macht Cerrillos, das weit weniger touristisch frequentiert ist als der Nachbarort Madrid, eher einen etwas verwahrlosten Eindruck. Für einen kurzen Abstecher fährt man bis zur Kreuzung im Ort. Links davon liegt eine schöne Adobekirche, rechts die Cerrillos Station, an der jeden Donnerstag von 16-19 Uhr ein Farmersmarket stattfindet. Fährt man hier geradeaus weiter nach Norden, gelangt man zum Cerrillos Hills State Park, dem Gelände der ehemaligen Türkisminen. Durch das Gebiet führen mehrere Wanderwege, allerdings kann man die Grubenschächte selbst nicht besichtigen.

Das ehemalige Bergbaugelände nördlich von Cerrillos

Übernachtung am Turquoise Trail

Die kleinen Orte entlang dem Turquoise Trail bieten nur sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten. Ein einzelnes Zimmer vermietet das Java Junction B & B, 2856 Hwy 14, in Madrid, Tel. (505) 438-2772, zu dem auch ein kleines Restaurant und Café gehört. In Cerrillos gibt es das Cerrillos Hills Bed & Breakfast, 12 3rd St, Los Cerrillos, Tel. 505-424-3125. Eine größere Auswahl an Motels und Lodges findet man nördlich des Turquoise Trail in Santa Fe.

Campingplätze am Turquoise Trail

Turquoise Trail Campground & RV Park
22 Calvary Road, Cedar Crest, New Mexico 87008, Tel. (505) 281 - 2005
Lage: in Cedar Crest, 4 Meilen nördlich der Abzweigung von der I-40
Anzahl Plätze: RV Plätze mit oder ohne full hookup, separater Zeltbereich, Kabins
Ausstattung: Picknicktische, Grillstellen, Duschen, Waschmaschinen, Wifi
Öffnungszeit: ganzjährig

Information Turquoise Trail

Turquoise Trail Association
PO Box 303
Sandia Park, NM 87047