Pecos National Historic Park  

Die große Kiva vor den Ruinen der ehemaligen Missionskirche aus dem Jahr 1717

Bundesstaat: New Mexico
Höhe: 2.097 Meter ü.M.
Lage: im Santa Fe National Forest 30 Meilen südöstlich von Santa Fe

Pecos beeindruckt vor allem durch seine schöne Lage inmitten des Santa Fe National Forest und durch die gewaltigen Überreste der ehemaligen spanischen Mission. Diese steht ebenso wie die restaurierten Kivas und die Ruinen des ehemaligen Pueblos für die wechselvolle Geschichte von Pecos, das auch bei der Pueblorevolte im Jahre 1680 eine führende Rolle spielte.

Die Geschichte von Pecos

Als die Expedition von Francisco Vásquez de Coronado den Ort im Jahr 1540 erreichte, war Pecos ein stattliches Pueblo mit über 2.000 Einwohnern. Blüte und Wohlstand verdankte es seiner strategisch günstigen Lage zwischen dem Tal des Río Grande und den Ebenen der Great Plains, in denen die nomadisierenden Indianerstämme der Teja und Apachen lebten. Mit diesen entwickelte sich ein reger Handel, indem man Muscheln, Keramik, Tabak, Mais, Türkise und Baumwolldecken gegen Büffelhäute, Büffelfleisch und Feuersteine eintauschte. Das Pueblo selbst umfasste einer Festung gleich fast 700 Räume mit bis zu fünf Stockwerken. Davor lag eine schützende Mauer, die weithin sichtbar war.

Fundstücke aus dem ehemaligen Pecos Pueblo

Im Jahr 1598 erreichten die ersten spanischen Siedler und Soldaten das Gebiet, gefolgt von Franziskanermönchen, die ihre Aufgabe darin sahen, die Einwohner der Pueblos zu missionieren und Missionskirchen zu errichten. So entstand auch in Pecos Pueblo im Jahr 1619 eine erste Missionskirche. Von den Indianern verlangte man, beim Bau von Kirchen und Klostergebäuden mitzuarbeiten und zusätzliche Nahrungsmittel für die Priester und die Kirchengemeinde anzubauen. Gleichzeitig wurden die Kivas, ihre heiligen unterirdischen Räume zerstört und die Ausübung ihrer bisherigen Religion verboten. Auch dem Staat gegenüber waren die Pueblos tributpflichtig, d.h. sie mussten Arbeitsleistungen für die Regierung erbringen und Abgaben in Form von Naturalien leisten.

Unter diesen Bedingungen kam es im Jahre 1680 zu einer Pueblorevolte, bei der sich sämtliche Indianerstämme des Río Grande Tals gemeinsam gegen die spanische Unterdrückung auflehnten. Am 10. Juli stürmten sie die neue Hauptstadt Santa Fe, zerstörten Gebäude, Klöster und Missionskirchen in den Pueblos und töteten etwa 400 spanische Siedler und Priester, so dass die Spanier fluchtartig das Land verließen.

Die Indianer, die auch die Missionskirche von Pecos niedergebrannt hatten, errichteten an deren Stelle eine neue Kiva, um ihre alte Religion wieder ausüben zu können. Doch der Frieden währte nicht lange. 1692 kamen die Spanier zurück und mit ihnen die Priester. Auch wenn sie diesmal von den Einwohner des Pueblo freundlich empfangen wurden, nützte das wenig. Die Spanier ließen auch die neu erbaute Kiva wieder mit Erde zuschütten. Auf den Grundmauern der während der Revolte niedergebrannten Kirche errichteten sie 1717 eine neue, etwas kleinere Missionskirche, die Mission Nuestra Señora de los Ángeles de Porciúncula de los Pecos. Die eindrucksvollen Mauern dieser Mission sind heute noch zu sehen.

Obwohl der Druck der spanischen Herrschaft in der Folgezeit etwas nachließ, verbesserten sich die Lebensbedingungen der Indianer kaum. Zusätzlich hatten sie unter verstärkten Raubüberfällen der Comanchen und einer verheerenden Pockenepidemie zu leiden. Die wenigen überlebenden Einwohner siedelten 1838 ins nahe gelegene Jemez-Pueblo über.

Zufahrt

Von Santa Fe kommend nimmt man von der I-25 den Exit 299 und fährt dann 6 Meilen auf dem Hwy 50 bis Pecos Village und von dort noch 2 Meilen nach Süden auf der NM 67 bis zum Parkeingang. Kommt man auf der I-25 aus der anderen Richtung, nimmt man von der I-25 den Exit 307 und fährt dann auf der NM 63 4 Meilen nach Norden bis zum Park.

Besichtigung der Ruinen von Pecos

Das im Pueblostil erbaute Visitor Center mit schönen gedrechselten Holzbalken und Türen beherbergt einen kleinen Buchladen und ein liebevoll gestaltetes Museum, in dem die wechselvolle Geschichte von Pecos erläutert wird. Zu sehen sind verschiedene Fundstücke aus dem Pueblo wie Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände, Pfeilspitzen, Keramik, Schmuck und Flöten. Sehenswert und sehr informativ ist auch der 25 Minuten dauernde Film. Für den landschaftlich sehr schönen Rundweg kann man sich im Visitor Center einen Trailguide in deutscher Sprache ausliehen.

Zum Visitor Center gehört ein sehenswertes kleines Museum

Direkt hinter dem Visitor Center beginnt der Ancestral Sites Trail, ein einfach zu gehender Rundweg von 1,25 Meilen. Er führt an der mächtigen Umfassungsmauer vorbei zu den Grundmauern des einstigen Pecos Pueblo oben auf dem Hügel. Von hier hat man einen schönen Blick nach Osten über die weite Ebene der Plains, wo die Handelsgeschäfte abgewickelt wurden und die Plainsindianer ihre Zeltlager aufschlugen. Dahinter liegt eine große restaurierte Kiva, die den Puebloindianern als Zeremonialraum diente. Über eine Leiter kann man hinabsteigen.

Vom einstigen Pueblo sind nur noch die Grundmauern erhalten
Blick auf die Ruinen der einstigen Klosteranlage

Von diesem Umkehrpunkt geht es auf der Kammlinie zurück bis zur einstigen Klosteranlage und den mächtigen Ruinen der Missionskirche aus dem Jahr 1717. Auf dem großen Platz davor befindet sich eine zweite restaurierte Kiva, in die man ebenfalls hinabsteigen kann. Von hier geht man dann an der Picnic Area vorbei zurück zum Visitor Center. Wer nicht den ganzen Weg gehen möchte, kann auch direkt an der Picnic Area parken. Von dort ist man in wenigen Schritten bei der restaurierten Kiva und den mächtigen Ruinen der Missionskirche.

Mission Nuestra Señora de los Ángeles de Porciúncula de los Pecos
Über eine Leiter kann man in das Innere der Kiva hinabsteigen

Geführte Touren

Von Frühjahr bis Herbst finden täglich um 10.30 Uhr von Rangern geführte einstündige Touren durch das Ruinengelände statt. Daneben werden an den Wochenenden noch weitere geführte Touren zu geschichtlich bedeutsamen Orten auf dem Gebiet des Pecos National Historic Park angeboten. Nähere Infos erhält man im Visitor Center.

  • Sa 10.30 Uhr: Glorieta Battlefield Tour, Rundweg von 2,25 Meilen, Dauer 2 Stunden
  • Fr und So 13.30 Uhr: Civil War Walking Tour, Rundweg von 1 Meile, Dauer 1,5 Stunden
  • Sa und Mo 13.30 Uhr: Forked Lightning Ranch House Van Tour, Dauer 1,5 Stunden, Reservierung notwendig

Nach den Mythen der Puebloindianer stammen ihre Vorfahren aus der Unterwelt

Campingplätze

Santa Fe KOA
934 Old Las Vegas Highway, Santa Fe, NM 87505
Tel. 1-800-562-1514
Lage: zwischen Pecos und Santa Fe am Hwy 300 (I-25 Exit 294)
Anzahl Plätze: 40 RV Sites mit full hookup, 11 Zeltplätze, 6 Kabins
Ausstattung: Duschen, Waschmaschinen, Wifi
Öffnungszeit: 1. März bis 31. Oktober

Rancheros de Santa Fe Campground
736 Old Las Vegas Hwy, Santa Fe, NM 87505, Tel. 505-466-3482
Lage: zwischen Pecos und Santa Fe am Hwy 300, I-25 (Exit 290)
Anzahl Plätze: 131 (45 mit full hookup), separate Zeltplätze im Wald, einige Kabins
Ausstattung: Waschmaschinen, Duschen, großer Außenpool, kleiner Laden, Wifi
Öffnungszeit: 15. März-1. Nov.

Information

Pecos National Historical Park
1 NM-63, Pecos, NM 87552
Tel. (505) 757-7241

Der Park selbst und auch das Visitor Center sind im Sommer (Memorial Day bis Labour Day) täglich von 8-18 Uhr geöffnet, sonst 8-16.30 Uhr. Das Visitor Center schließt jeweils eine halbe Stunde früher.

Karte Pecos National Historic Park

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