Fort Craig

Fort Craig war ein militärischer Stützpunkt am Camino Real

Bundesstaat: New Mexico
Höhe: 1.377 Meter ü.M.
Lage: 35 Meilen südlich von Socorro in der Nähe des Rio Grande

Fort Craig, das 1854 erbaut wurde, war 30 Jahre lang ein wichtiger militärischer Stützpunkt am Camino Real de Tierra Adentro, einer 1600 Meilen langen Handelsroute von Mexico City nach San Juan Pueblo, einem indianischen Pueblo nördlich von Santa Fe. Seine Hauptaufgabe bestand zunächst darin, die Siedler und Händler im Tal des Rio Grande vor den Überfällen feindlicher Apachen, Comanchen und Navajos zu schützen. Später, zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, war Fort Craig auch Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen zwischen Konföderierten und Unionstruppen. Mit dem Ende der Apachenkriege und dem Bau einer Eisenbahnlinie durch das Tal des Rio Grande verlor das Fort seine Bedeutung. 1885 wurde es aufgegeben.

Die Geschichte von Fort Craig

Fort Craig wurde im Jahr 1854 anstelle des älteren Fort Conrad, das 9 Meilen nördlich lag, erbaut. Aufgabe der dort stationierten Truppen war es, die zunehmende Zahl an Siedlern, aber auch die Handelsroute entlang dem Rio Grande vor Überfällen und Raubzügen feindlicher Navajo, Apachen und Comanchen zu schützen. Dazu gehörte es auch, weiße Gefangene und geraubtes Vieh wieder aus den Händen der Indianerstämme zu befreien.

Mit dem Beginn des Bürgerkriegs 1861 wurde das Fort in die Auseinandersetzungen zwischen Konföderierten und Unionstruppen verwickelt. Von Süden kommend hatte der Konföderiertengeneral Henry Hopkins Sibley mit einer Truppenstärke von 2600 Mann bereits die Unionsposten in El Paso, Fort Stanton und Fort Fillmore erobert. Colonel Edward R.S. Canby, zu dieser Zeit Oberkommandeur der Unionstruppen in Fort Craig, verstärkte daraufhin seine Besatzung von 1000 Mann um Tausende von Freiwilligen. Als Sibley sich 1862 näherte, hatte Fort Craig bereits eine Truppenstärke von 3800 Mann. Die Anlage selbst hatte Canby mit zusätzlichen Erdwällen, einem Festungsgraben und bombensicheren unterirdischen Bunkern versehen lassen. Um die abschreckende Wirkung zu vergrößern, ließ er auf den Erdwällen neben den richtigen Kanonen noch eine Reihe täuschend echter Attrappen positionieren.

Die zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs errichteten Verteidigungsbastionen

Angesichts dieses vermeintlich uneinnehmbaren Bollwerks beschloss Sibley, Fort Craig heimlich zu umgehen, um auf seinem Feldzug unbehelligt weiter Richtung Norden ziehen zu können. Dies blieb Canby allerdings nicht verborgen und so kam es am 21. Februar 1862 zur Schlacht von Valverde, bei der Sibley aufgrund geringerer Verluste die Oberhand gewann und die Unionstruppen gezwungen waren, sich nach Fort Craig zurück zu ziehen. Sibley zog dagegen weiter nach Norden und nahm Albuquerque sowie Santa Fe ein, bevor er mit seinen Truppen am Glorieta Pass endgültig geschlagen wurde und der New Mexico Feldzug der Konföderierten endete.

Im darauf folgenden Jahrzehnt bestand die Hauptaufgabe von Fort Craig wieder in der Verfolgung von Apachen, die unter ihren Anführern Geronimo, Nana und Victorio immer noch einen Guerillakrieg gegen die Armee führten. Als diese Apachenkriege 1885 mit der Kapitulation von Geronimo und Nana endeten und eine neue Eisenbahnlinie die alte Handelsroute ersetzte, war ein militärischer Schutz der Siedler und Händler im Tal des Rio Grande nicht mehr notwendig. Fort Craig wurde aufgelöst.

Zufahrt

Man verlässt die I-25 bei Exit 115 und fährt dann auf der NM-1 2,9 Meilen nach Nordosten. Hier biegt man rechts ab auf die Ft Craig Rd., eine gute Gravel Road, und folgt dieser knapp 5 Meilen nach Südosten. Zur Historic Site gehört neben der alten Fortanlage auch ein kleines Visitor Center und eine Picnic Area.

Besichtigung Fort Craig

Nachdem man sich im Visitor Center die Modellanlage des einstigen Militärstützpunkts angesehen hat, kann man auf einem Rundweg das interessante Außengelände erkunden. Auch wenn von den ehemaligen Gebäuden und Befestigungsanlagen nicht mehr viel erhalten ist, so kann man sich doch anhand der Schautafeln und Erläuterungen ein gutes Bild der einstigen Anlage machen. Besonders eindrucksvoll sind dabei die großen Verteidigungswälle, die zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs errichtet wurden. Weitere Schautafeln sind den fast 30 Jahre andauernden Auseinandersetzungen mit den Apachen und Navajos gewidmet.

Von den ehemaligen Gebäuden sind heute nur noch Mauerreste vorhanden

Die Anlage von Fort Craig kann das ganze Jahr über kostenlos besichtigt werden, im Winter von 8-16.30 Uhr, im Sommer von 8-19 Uhr. Das Visitor Center ist nur von 1. April bis 1. Oktober besetzt. Neben dem Visitor Center befindet sich eine kleine Picnic Area.

Die Umgebung von Fort Craig

El Camino Real Trail Historic Site

Lage: 12,5 Meilen südwestlich von Fort Craig
Zufahrt: I-25, Exit 115, dann 1,5 Meilen auf der NM-1 nach Südwesten und 2,9 Meilen nach Osten
Wer sich näher für die Geschichte New Mexicos und des El Camino Real Trail interessiert, sollte sich vor oder nach dem Besuch von Fort Craig unbedingt noch die interessanten Ausstellungen dieses 2005 neu eröffneten Museums ansehen, in dem sehr anschaulich die Gefahren und Mühen einer Reise auf diesem einst 1600 Meilen langen Handelsweg von Mexico City nach Santa Fe dargestellt werden. An der Gestaltung des Zentrums waren neben dem Nationalparkservice und dem Bureau of Land Management auch die beiden Länder Spanien und Mexiko beteiligt. Öffnungszeit: Mi-So 8.30-17 Uhr, Mo und Di geschlossen.

Die schön gestalteten Innenräume des Museums
Erinnerungsstücke an die Zeiten des Camino Real