Whitney Pocket  

Blick auf die Virgin Mountains nördlich der Whitney Pocket

Bundesstaat: Nevada
Höhe: 710 - 910 Meter ü.M.
Lage: etwa 70 Meilen nordöstlich von Las Vegas am Gold Butte Backcountry Byway

Bei der Whitney Pocket handelt es um ein Gebiet hübsch gestreifter Sandsteinfelsen innerhalb des Gold Butte National Monument. Versteckt zwischen den Felsgruppen findet man hier zahlreiche idyllische kleine Campsites, eingerahmt von schönen alten Joshua Trees. Mit einem Allradfahrzeug oder zu Fuß lässt sich auch die schöne Umgebung der Whitney Pocket erkunden - eine wilde, ursprüngliche Wüsten- und Felslandschaft mit hohen Mesas, tiefen Schluchten und versteckten Tälern, in denen zahlreiche sehr gut erhaltene Rock Art Panels der indianischen Ureinwohner verborgen sind.

Zufahrt Whitney Pocket

Um zur Whitney Pocket zu gelangen, fährt man zunächst von Las Vegas kommend auf der I-15 nach Nordosten, Richtung St. George. Etwa 70 Meilen außerhalb der Stadt verlässt man die Interstate bei Exit 112 und folgt dann dem Hwy 117 Richtung Riverside, bis man nach 3 Meilen die Brücke über den Virgin River erreicht. Direkt hinter dieser Brücke zweigt man beim Schild 'Aravada Springs' nach rechts ab auf die New Gold Butte Road, die auf den etwas über 20 Meilen bis zur Whitney Pocket durchgehend geteert ist. Trotzdem sollte man etwas vorsichtig fahren, denn unterwegs lauern immer wieder vereinzelte tiefe Schlaglöcher und schlechte Streckenabschnitte. Erst an der Whitney Pocket geht die Straße dann in eine breite Gravel Road über.

Spanish Dagger (Yucca faxoniana)

Wissenswertes zur Whitney Pocket

Das Gebiet der Whitney Pocket besteht aus mehreren hohen Felsgruppen, die man nacheinander erreicht. Sie bestehen vorwiegend aus rötlichem Aztec Sandstein, gemischt mit helleren Orange-, Beige- und Weißtönen, das Ganze von Wind und Wetter zerfurcht und durchlöchert oder zu bizarren Steinskulpturen geformt. Die Bezeichnung 'Whitney' stammt übrigens vom ersten Landbesitzer dieses Gebiets, während der Zusatz 'Pocket' die tief eingegrabenen Löcher und Vertiefungen in den Felsen kennzeichnet, in denen sich nach Regenfällen das Wasser sammelt.

Die Whitney Pocket besteht aus mehreren Felsgruppen

Die oft mehrere Meter langen und sehr gut erhaltenen Rock Art Panels der Whitney Pocket werden der Fremont Kultur zugeordnet, die über 1.000 Jahre lang große Teile von Utah sowie einige unmittelbar angrenzende Gebiete in Nevada und Colorado besiedelte. Diese Menschen lebten verstreut in kleinen Stammesgruppen hauptsächlich als Jäger, gelegentlich kombiniert mit dem Anbau von Mais. Ihre Vorräte legten sie in kleinen Pithouses an, die in natürliche Felshöhlen gemauert waren. Wichtigste Nahrungsquelle waren wilde Bighorn Schafe, die auf nahezu allen Felszeichnungen der Whitney Pocket in großer Zahl dargestellt sind. Daneben sind auch menschliche Figuren, Kreise, Spiralen und eine Reihe weiterer geometrischer Symbole zu sehen. Eingeritzt sind diese detailreichen Felszeichnungen in die dunkle Oberfläche roter Sandsteinfelsen. Im Gegensatz zu vielen bekannteren Rock Art Sites des Südwestens sind die großen Petroglyph Panels der Whitney Pocket noch in sehr gutem Zustand. Damit dies so bleibt, sollte man Petroglyphen immer nur aus der Distanz betrachten und vor allem nie mit der Hand berühren.

Besichtigung der Whitney Pocket

First Rock und Black Butte Road

12 Meilen ab Beginn der New Gold Butte Road erreicht man das Schild des BLM, das den Beginn des Gold Butte National Monument markiert und nach insgesamt 19,7 Meilen die erste Felsgruppe der Whitney Pocket, auch First Rock genannt. Unmittelbar vor dieser Felsgruppe zweigt eine schmale Dirt Road nach rechts ab (WHITNEY-01). Dies ist die Black Butte Road, ein ausgewaschener, recht steiniger Jeeptrail, über den man zu den Trailheads für die Wanderungen zu den Whitney Pocket Petroglyphs und zum 21 Goat Panel gelangt (s. unten). An dieser Piste liegt auch gleich zu Beginn auf der linken Seite ein schöner Campingspot. Einen großen Parkplatz und weitere Campingspots findet man direkt hinter der ersten Felsgruppe auf der rechten Seite der Straße.

Whitney Pocket und CCC Dam

1,2 Meilen hinter der ersten Felsgruppe endet der geteerte Abschnitt der New Gold Butte Road kurz vor einer Kreuzung. Hier befindet man sich nun im Hauptgebiet der Whitney Pocket, das aus zwei großen Felsgruppen besteht. Eine davon befindet sich rechts der Straße und erstreckt sich von hier aus weit nach Westen. Erkunden lässt sich dieses schöne Felsenriff mit seinen rot-weiß gestreiften, bunt gebänderten Sandsteinfelsen, indem man gleich zu Beginn der Felsen rechts neben der Straße parkt und dann dem schmalen Fußpfad folgt, der an der Nordseite der Felsen entlang nach Westen führt. Fährt man noch ein kurzes Stück weiter, gelangt man direkt hinter der Kreuzung zu einer großen Parkfläche auf der rechten Straßenseite, an der sich auch einige Holzschilder des BLM und ein rotes Dixie Klo befinden. Dies ist der Trailhead für die kurze Wanderung zum Whitney Pocket Arch und Neapolitain Arch.

Fährt man an der Kreuzung weiter geradeaus, führt die nun ungeteerte New Gold Butte Road weiter nach Süden ins Gebiet von Little Finland (Devil's Fire), Gold Butte (eine ehemalige Mining Town) und Devils Throat. Links geht es auf einer sehr rauen und mit vielen kleinen und großen Steinen übersäten Piste am größten Felsengebiet der Whitney Pocket vorbei nach Osten zum CCC Dam, einigen weiteren Campingspots und weiter über den 1.398 Meter hohen Whitney Pass nach Arizona.

Straßenkreuzung in der Whitney Pocket

Wer den Steindamm besichtigen möchte, fährt hier links und nach 0,25 Meilen links hoch auf eine kleine Anhöhe, an der man neben einem gemauerten Steintrog parken kann (WHITNEY-19). Von hier sind es nur wenige Schritte hinüber zu den Felsen und einem kurzen Slot Canyon, der an den Steinstufen des Damms endet. Steigt man diese Stufen empor, hat man von oben einen schönen Blick durch die Felsöffnung nach Westen. Erbaut wurde der Damm in den Jahren 1933 bis 1942 vom Civilian Conservation Corp (CCC), um Wasser aufzustauen.

CCC Dam Whitney Pocket
Blick über den gemauerten Steindamm nach Westen

Auf dem Weg zurück kann man auf der gegenüber liegenden Straßenseite einen ebenfalls vom CCC angelegten Vorratsraum erkennen, der in eine rote Felskammer gemauert wurde. Fährt man von hier aus auf der sehr steinigen Straße noch ein kurzes Stück weiter nach Osten, zweigt nach links ein schmaler Jeeptrail ab zu mehreren schönen Einfach-Campsites zu Füßen der hellen Sandsteinfelsen.

Whitney Pocket
Die Hauptfelsengruppe der Whitney Pocket besteht aus hellem Sandstein

Hinweise

Für die nachfolgenden Touren bzw. Wanderungen sollte man über ein GPS Gerät verfügen, denn die Steinbögen und Rock Art Sites sind in dem Felsengewirr nicht einfach zu finden. Ebenso sollte man bei längeren Wanderungen bedenken, dass es im gesamten Gebiet so gut wie keinen Schatten gibt und neben Sonnenschutz auch ausreichend Wasser mitnehmen. Für die Fahrt vom First Rock zu den Trailheads für die ersten beiden Wanderungen benötigt man unbedingt ein geländegängiges Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit, da die Piste dorthin schmal, holprig und mit vielen Schlaglöchern und Steinen übersät ist. Kritisch sind vor allem die tiefen, quer verlaufenden Washes, die immer wieder den Weg kreuzen und nach heftigen Regenfällen unpassierbar sein können.

Wanderungen in der Whitney Pocket

Whitney Pocket Petroglyphs  

Trailhead: BLM Parkplatz an der Black Butte Road, 1,9 Meilen südwestlich der ersten Felsengruppe
Distanz: 0,6 Meilen one-way oder Rundweg von ca. 1,5 Meilen
Höhenunterschied: 50 Meter
Zufahrt: vor der ersten Felsgruppe zweigt man von der New Gold Butte Road ab auf die Black Butte Road, einen schmalen Jeeptrail (WHITNEY-01). Gleich dahinter befindet sich links ein schöner Campingspot. Fährt man auf der Black Butte Road weiter nach Süden, gelangt man nach 1,2 Meilen zu einer Weggabel, an der man sich links hält (WHITNEY-02) und nach insgesamt 1,9 Meilen zum BLM Parkplatz, der mit dicken Holzbalken eingezäunt ist (WHITNEY-03).

In der Whitney Pocket wachsen schöne alte Joshua Trees
Auch hier findet man zahlreiche interessante Felsformationen

Von hier aus folgt man nun dem gut erkennbaren Trampelpfad (Petroglyph Trail), der auf der linken Seite des Parkplatzes beginnt und durch eine von schönen Joshua Trees dominierte Wüstenlandschaft zunächst ein kurzes Stück nach Osten, dann nach Süden führt. Nach etwa 250 Metern gabelt sich der Weg (WHITNEY-04). Geht man hier rechts, gelangt man zu Calvin's Rock, einem mächtigen, freistehenden roten Felsblock, dessen gesamte Vorderseite mit einem sehr schönen, großflächigen Rock Art Panel überzogen ist (WHITNEY-05). Zu sehen sind hier neben verschiedenen graphischen Mustern und Zickzack-Linien auch Darstellungen von Bighorn Schafen und menschlichen Figuren.

Whitney Pocket Petroglyphs
Detailreiches Rock Art Panel am Calvin's Rock

Geht man an der Gabelung dagegen links, gelangt man in einen Felsenkessel, auf dessen rechter Seite oben im Fels eine schmale Öffnung zu erkennen ist (WHITNEY-06). Schaut man sich diese Öffnung genauer an, erkennt man unmittelbar links davon sowie auf der Felswand rechts daneben einige Petroglyphen. Klettert man zu der kleinen Felsöffnung hinauf und dann durch diese hindurch auf die andere Seite, hat man von oben einen schönen Blick auf das südwestliche Felsengebiet der Whitney Pocket.

Durch diese Felsöffnung muss man hindurch klettern
whitney pocket
Ein schöner Blick von oben über den Südwesten der Whitney Pocket

Dahinter folgt man dem schmalen Pfad nach links an der Felswand entlang, bis diese endet. Blickt man hier nach oben, erkennt man in etwa 3 Metern Höhe eine kleine, in den dunklen Felsgrund geritzte menschliche Figur, die offensichtlich am Stürzen ist. Dies ist der Falling Man Panel (WHITNEY-07). Ein weiteres Symbol, das wie ein Stab aussieht, folgt gleich danach (WHITNEY-08).

Falling Man Panel
Das Falling Man Panel ist nicht ganz leicht zu entdecken

Von hier führt der Weg leicht bergab und im Bogen nach links in eine Art Amphitheater, das von mächtigen rötlichen Felsen eingerahmt ist. Der Felsblock, der oben längs gespalten ist, ist der Newspaper Rock (WHITNEY-09). Auf den dunklen Flächen seiner Vorderseite befinden sich schräg übereinander liegend mehrere große Rock Art Panels, die man über eine kurze Klettereinlage erreicht. Das größte dieser eindrucksvollen Petroglyph Panels besitzt eine Länge von fast 5 Metern.

Whitney Pocket Newspaper Rock
Der mächtige Newspaper Rock
Whitney Pocket Petroglyphs
Das größte Rock Art Panel hat eine Länge von fast 5 Metern

Von hier aus kann man nun auf gleichem Weg zum Parkplatz zurück kehren oder man geht querfeldein nach Westen bis zur ungeteerten Black Butte Road und wandert auf dieser nach Norden zum Parkplatz zurück. Dabei kommt man an einem kleinen Hain schöner alter Joshua Trees vorbei, die besonders in den späten Abendstunden ein schönes Fotomotiv ergeben.

Form- und farbenreiche Sandsteinformationen
Joshua Trees
Ein großer Hain mit schönen alten Joshua Trees

Wer diese Wanderung mit der folgenden zu einer 3,7 Meilen langen Rundtour verbinden möchte, folgt vom Newspaper Rock zunächst dem schmalen Wash Richtung Südwesten, verlässt diesen dann aber und folgt einem schmalen Trampelpfad, der nach links über die Hügel Richtung Süd-/Südosten führt und schließlich in einen breiten Wash mündet (WHITNEY-10 bis WHITNEY-15). Geht man hier links im Wash Richtung Osten, gelangt man nach 1/3 Meile zum 21 Goat Panel und wenig später zum Joshua Tree Arch (siehe folgende Wanderung). Danach geht man auf gleichem Weg im Wash zurück und weiter nach Westen bis zu dessen Einmündung in die Black Butte Road (WHITNEY-18). Hier wendet man sich rechts und wandert dann auf dieser ungeteerten Piste 1,3 Meilen nach Norden zurück zum Parkplatz.

21 Goat Panel und Joshua Tree Arch  

Distanz: 0,4 Meilen one-way
Höhenunterschied: gering
Zufahrt: vom BLM Parkplatz, dem Trailhead der vorigen Wanderung, fährt man auf der ungeteerten Black Butte Road noch 1,3 Meilen weiter nach Süden bis zu einer Senke, an der von links ein Wash einmündet (WHITNEY-18). Hier biegt man links ab und folgt dem Wash 0,3 Meilen nach Osten bis zum Parkplatz und Trailhead, der durch einige Holzbalken markiert ist (WHITNEY-17).

21 Goat Panel
Das reich verzierte 21 Goat Panel

Vom Parkplatz wandert man im breiten Wash weiter nach Osten, bis dieser nach 0,3 Meilen einen Bogen nach rechts macht. Kurz davor geht es nach links zum 21 Goat Panel, einem mehrere Meter langen und sehr gut erhaltenen Rock Art Panel mit vielen Bighorn Schafen, das sich auf der nach Norden weisenden dunklen Seite einer Felswand befindet (WHITNEY-15). Von hier geht man zurück zum Wash und folgt diesem noch ein kurzes Stück bis zum Joshua Tree Arch, einem kleinen Natursteinbogen aus hellem Sandstein (WHIT-16).

Whitney Pocket Arch
Der Joshua Tree Arch besteht aus hellem Sandstein
Whitney Pocket Arch
Der Steinbogen im Gegenlicht der Nachmittagssonne

Whitney Pocket Arch und Neapolitain Arch  

Trailhead: Parkplatz bei der Whitney Pocket (gleich nach der Kreuzung rechts)
Distanz: Rundweg 0,5 Meilen
Höhenunterschied: 45 Meter
Vom großen Parkplatz führt eine ungeteerte Piste nach Westen zu einigen Campingspots in der Nähe der Felsen. Um zu den beiden Steinbögen zu gelangen, muss man sich dagegen vom Parkplatz aus etwas mehr links halten und querfeldein einen Weg durch die meist offene Wüstenlandschaft suchen. Dabei ist ein GPS Gerät sehr hilfreich, da die beiden Arches aus der Entfernung nur schwer auszumachen sind. Neapolitain Arch ist 0,3 Meilen vom Parkplatz entfernt und besticht durch seine ungewöhnliche gelb-rosa gestreifte Färbung, die besonders gegen Abend gut zur Geltung kommt (WHITNEY-22). Von hier ist es nur ein kurzes Stück bis zum etwas größeren Whitney Pocket Arch, der aus rotem Sandstein besteht. Von hier geht es querfeldein wieder zurück zum Parkplatz.

Neapolitain Arch
Der gelb-rosa gestreifte Neapolitain Arch

Whitney Pocket Wilderness Camping

Das Gebiet der Whitney Pocket wird vom Bureau of Land Management (BLM) verwaltet. Daher ist 'Wildes Campen' erlaubt, sofern man den Platz sauber wieder verlässt. Rund um die Felsgruppen findet man zahlreiche dafür geeignete Campingspots, wobei man für die kurzen Zufahrtswege in der Regel ein Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit benötigt. Für Wohnmobile sind die meisten dieser Spots nicht geeignet. Sanitäre Einrichtungen gibt es bis auf ein Dixie Klo am großen Parkplatz bei der Kreuzung nicht. An den Wochenenden ist das Gebiet häufig von Campern belegt, die mit ihren ATVs die Gegend erkunden.

Zwischen den Felsen gibt es viele schöne Campsites

Information Whitney Pocket

BLM Southern Nevada District Office
4701 North Torrey Pines Drive
Las Vegas, NV 89130
Tel. 702-515-5000
Öffnungszeit: 8-16.30 Uhr

Karte Whitney Pocket und Whitney Pocket Arches

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GPS-Daten Whitney Pocket

  Whitney Pocket Arches.gpx

Karte Whitney Pocket Petroglyphs

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GPS-Daten Whitney Pocket Petroglyphs

  Whitney Pocket Petroglyphs.gpx