Goldstrike Canyon und Hot Springs  

Natürliche Badepools bei den Hot Springs im Goldstrike Canyon

Bundesstaat: Nevada
Höhe: 210 - 490 Meter ü.M.
Lage: 40 Meilen südöstlich von Las Vegas in der Nähe des Hoover Dam

Eine der interessantesten, aber auch anspruchsvollsten Wanderungen Nevadas beginnt in der Nähe des Hoover Dam etwa 40 Meilen südöstlich von Las Vegas. Von dort geht es durch den tief in dunkle Rhyolith- und Granitfelsen eingeschnittenen Goldstrike Canyon bergab bis zu einer Reihe wunderschöner Badepools, gespeist aus unterirdischen Thermalquellen. Wer von dort aus noch weiterwandern möchte, kann dem Lauf dieses Thermal Creek an kleinen Wasserfällen und Felsgrotten vorbei noch weiter flussabwärts folgen bis zu seiner Einmündung in den Colorado River. Für zusätzliche Spannung und Nervenkitzel sorgen bei dieser Tour die vielen hohen Boulder und Dryfalls, die man auf dem Hin- und Rückweg überwinden muss, was aber (bis auf den hohen Felsabsturz beim ersten Chockstone!) durch einige Seile erleichtert wird.

Zufahrten zum Goldstrike Canyon

Zufahrt von Westen

Von Las Vegas fährt man auf dem Highway 93 (I-11) über Henderson und Boulder City nach Südosten Richtung Hoover Dam. Man verlässt den Hwy93 bei Exit #2 und nimmt dann beim gleich darauf folgenden Kreisel die 1. Ausfahrt (Goldstrike Canyon Rd). Diese führt in wenigen Metern hinunter zu einem großen Parkplatz (GOLD01).

Kommt man aus der Innenstadt von Boulder City, fährt man auf dem Hwy 93 BUS nach Osten Richtung Hoover Dam und nimmt dann 0,3 Meilen nach dem großen Hacienda Casino beim Kreisel die 1. Ausfahrt (Goldstrike Canyon Rd). Diese führt in wenigen Metern hinunter zu einem großen Parkplatz (GOLD01).

Zufahrt von Osten

Nachdem man auf einer großen Brücke den Colorado River überquert hat, fährt man auf dem Hwy 93 noch 1,7 Meilen und nimmt dann den Exit 2 Richtung Hoover Dam. Nach der Ausfahrt hält man sich links und biegt dann gleich links ab auf den Hwy 172. Beim darauf folgenden Kreisel nimmt man die 2. Ausfahrt (Goldstrike Canyon Rd). Diese führt in wenigen Metern hinunter zu einem großen Parkplatz (GOLD01).

Goldstrike Canyon Trail  

Trailhead: zwischen Hacienda Casino und Hoover Dam (s. Zufahrt)
Distanz: 2,5 Meilen one-way
Höhenunterschied: 280 Meter
Vom Parkplatz folgt man zunächst der ungeteerten Piste, die parallel zum Highway verläuft, 0,3 Meilen nach Osten bis zum früheren Trailhead (GOLD-02). Hier geht es nun geradeaus weiter durch einen schattenlosen und stellenweise recht sandigen Wash, bis man den Eingang des Goldstrike Canyon erreicht. Nun beginnt die Wanderung, interessant zu werden, denn die dunklen Felswände rechts und links werden langsam höher und höher. Ein erster Dryfall, versperrt durch einen Chockstone, ist auf der linken Seite leicht zu umgehen. Es folgt eine schmale Felspassage und kurze Zeit später auf der linken Seite an einem Hang etwas oberhalb des Wegs ein kleiner doppelter Steinbogen.

Abstiegsstellen ohne Seil (links) und mit Seil (rechts)

Schließlich erreicht man das erste schwierige Hindernis, einen großen Felsblock, auf dessen rechter Seite man etwa 5 bis 6 Meter über mehrere in den Stein gehauene Felsstufen hinabklettern muss (ca. 1 Meile ab Trailhead). Das Problem sind dabei die ersten zwei, drei Stufen, die etwas schmal, sandig und abschüssig sind. Also Vorsicht, denn hier befindet sich auch kein Seil! Etwa eine halbe Meile weiter kommt man zu einer Stelle, an der mehrere Canyons zusammentreffen. Diese Stelle sollte man sich gut einprägen, damit man auf dem Rückweg den richtigen Canyoneingang wählt (GOLD04).

Die Badepools bei den Hot Springs sind 'Clothing optional'

Während sich der Canyon weiter verengt, wandert und klettert man auf diese Weise weiter bergab, bis man schließlich die ersten großen Badepools erreicht (GOLD05). Von dort aus fließt ein schmaler ‚Hot Creek', dessen Ränder von Algen bunt gefärbt sind, weiter canyonabwärts Richtung Colorado, vorbei an Felswänden mit hängenden Farnen, kleinen Wasserfällen und einer schönen Felsgrotte (GOLD06).

Die letzte schwierige Abseilstelle und ein kleiner Wasserfall

Dieser letzte Abschnitt des Weges ist gleichzeitig der schwierigste und anspruchsvollste, denn man muss zahlreiche große Boulder bzw. Abseilstellen sowie eine mehrere Meter hohe Felswand überwinden. Hat man es aber geschafft, steht man plötzlich staunend am Ufer des Colorado, der an dieser Stelle ungewöhnlich klares und türkisfarbenes Wasser hat (GOLD07).

Der 'Hot Creek' im unteren Teil des Goldstrike Canyon

Hier ist der offizielle Wanderweg auch zu Ende. Wer es sich allerdings zutraut, kann noch ein Stück weiter an den griffigen und scharfkantigen Felsvorsprüngen links um die Ecke klettern und dann auf dem mit Gestrüpp bewachsenen Hang noch etwa 50 Meter geradeaus gehen bis zu einer großen Halbhöhle auf der linken Seite des Flusses, in die man über einen 4 Meter hohen Felspfeiler hinabklettern kann. Unten befindet sich schließlich eine weitere Thermalquelle, die über die Felsen sprudelt und deren nahezu kochend heißes Wasser ganze Teppiche aus gelb-, orange- und rotfarbenen Algen gebildet hat (GOLD08).

Der Weg endet am Ufer des Colorado
Zeit für eine kleine Siesta und ein erfrischendes Bad im Fluss

Hinweise zum Goldstrike Canyon

Voraussetzung für diese Tour sind neben guten Schuhen ein wenig Mut, Klettergeschick und Kraft in Armen und Beinen, denn das Auf- und Abklettern an den Seilen ist nicht ganz ungefährlich und auch nicht ganz einfach. Im oberen Bereich des Goldstrike Canyons ist der Weg zudem recht sandig, was zusätzlich Kraft kostet und besonders auf dem letzten Abschnitt des Rückwegs recht anstrengend sein kann. Vergessen sollte man auf keinen Fall ausreichend Sonnenschutz und Wasser, vor allem an warmen Tagen. Die Pools im Goldstrike Canyon sind ‚Clothing Optional' - Baden ist also mit und ohne Badebekleidung erlaubt.

Um das Auf- und Abklettern zu erleichtern, wurden an den großen Felsblöcken dicke Taue mit Knoten angebracht. Diese sollte man nach Gebrauch immer wieder so legen, dass sie die von unten kommenden Personen gut erreichen können. Zwischen den Pools und der Einmündung in den Colorado gibt es eine mehrere Meter hohe Felswand (allerdings mit guten Griffen!), die man hinauf- und wieder hinunterklettern muss (Schwierigkeitsgrad 3). Ebenfalls nicht ganz ungefährlich ist das Absteigen über zum Teil schmale und sandige Trittstufen an einem großen Felsblock neben dem ersten großen Chockstone. Diese sowie all die anderen Stellen mit Seilen sollte man sich nur zutrauen, wenn man sich sicher ist, dass man nicht nur hinunter, sondern auch wieder hoch kommt. Auf das GPS-Gerät sollte man sich bei dieser Wanderung übrigens nicht zu sehr verlassen, da durch die hohen Canyonwände ein Empfang der Satellitensignale erschwert wird.

Saisonale Sperrung

Der Goldstrike Canyon Trail ist jedes Jahr von 15. Mai bis 30. September gesperrt. Ein entsprechendes Warnschild weist am Trailhead darauf hin. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe bis 5.000 US Dollar oder einer Gefängnisstrafe von bis zu 6 Monaten rechnen. Grund für diese drastischen Maßnahmen ist die Anzahl der Notfälle, die sich in der Vergangenheit im Sommer im Goldstrike Canyon schon ereignet haben. Generell sollte man den Trail bei hohen Temperaturen meiden, da sich innerhalb des schattenlosen Canyons die Hitze extrem staut und gerade der Rückweg dann leicht zur Tortur werden kann. Vom Wasser bzw. Boot aus kann man den Goldstrike Canyon auch im Sommer erreichen.

Übernachtung

RV Parks, Lodges und Motels findet man in der Kleinstadt Boulder City 3 Meilen westlich des Goldstrike Canyon. Schöne und schattige Stellplätze für Zelte und Wohnmobile bietet auch der direkt am Südwestufer des Lake Mead gelegene Boulder Beach Campground.

Karte Goldstrike Canyon

Karte vergrößern

GPS-Daten Goldstrike Canyon

  Goldstrike Canyon.gpx