Wupatki National Monument  

Bundesstaat: Arizona
Höhe: 1.493-1.703 Meter ü.M.
Lage: Die Ruinen des Wupatki National Monument liegen etwa 30 Meilen nordöstlich von Flagstaff

Nur wenige Meilen nördlich des Sunset Crater liegen inmitten einer weiten, offenen Wüstenlandschaft die größten und wohl besterhaltenen Puebloruinen der prähistorischen Sinagua Kultur, die Ruinen von Wupatki, Wukoki und Lomaki. Besonders interessant ist der große ovale Ballspielplatz unterhalb des Wupatki Pueblo und ein sogenanntes ‚Blowhole', eine Öffnung über einem riesigen Höhlensystem im Erdinneren, aus dem bei starken Unterschieden zwischen Luftdruck und -temperatur ein kalter, ungewöhnlich starker Wind bläst.

Wissenswertes zum Wupatki National Monument

Das Wupatki National Monument, eine weitläufige Anlage mit mehreren Puebloruinen aus dem 11. und 12. Jahrhundert lag einst an einer belebten Handelsroute, die von Mexiko bis in den Norden Arizonas und New Mexicos reichte. Die Bewohner waren hauptsächlich Indianer der Sinagua Kultur, deren Siedlungsgebiet sich von den San Francisco Bergen bis ins Verde Valley westlich des heutigen Sedona erstreckte. Der Name Sinagua (ohne Wasser) stammt aus dem Spanischen und deutet darauf hin, wie geschickt diese Menschen es verstanden, in einer extrem trockenen Wüstengegend, in der es nur selten Niederschläge gibt, mit geringsten Mengen an Wasser auszukommen.

Die Puebloanlage von Wupatki ist eingebettet in eine Vulkanlandschaft

Hauptblütezeit von Wupatki waren die Jahrzehnte nach dem letzten Vulkanausbruch des Sunset Crater, der sich Geologen zufolge zwischen 1.040 und 1.100 n.Chr. ereignete. Die dunkle Vulkanasche, die die Erde bedeckte, konnte die Feuchtigkeit im Boden besser speichern und ermöglichte damit eine Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge. Archäologen schätzen, dass in dieser Zeit etwa 2.000 Menschen das Gebiet besiedelten. Über 125 verschiedene Formen von Töpferwaren und die Verwendung vieler verschiedener Baustile zeugen vom regen Waren- und Ideenaustausch mit Nachbarvölkern wie den Kayenta, Hohokam und Cohonina. Die Namen der verschiedenen Ruinen entstammen der Sprache der Hopi-Indianer, die sich als Nachfahren der damaligen Puebloindianer betrachten.

Zufahrt

Das National Monument liegt an einer 36 Meilen langen Loop Road, die 16 Meilen nördlich von Flagstaff von der US 89 nach Osten abzweigt, zunächst am Sunset Crater und dann am Wupatki Ruins National Monument vorbeiführt und 30 Meilen nördlich von Flagstaff wieder in die US 89 mündet. Fährt man die Loop Road von Süden beginnend, erreicht man zunächst die kurze Stichstraße zu den Wukoki Ruins, kurz danach das Visitor Center bei den Wupatki Ruins und schließlich die kleineren Pueblos Citadel / Nalakihu und Lomaki. Die besten Fotos von Wupatki gelingen im Licht der Morgensonne, Wukoki und Lomaki kann man dagegen besser im Abendlicht fotografieren. Für die Rundfahrt und die Besichtigung des Sunset Crater und der Wupatki Ruins sollte man inklusive aller Stopps und Wanderungen mindestens einen halben Tag einplanen.

Sehenswürdigkeiten Wupatki National Monument

Wukoki Ruin  

Lage: 20 Meilen vom südlichen Beginn der Loop Road führt eine 2,5 Meilen lange Stichstraße nach Osten.
Distanz: vom Parkplatz bis zu den Ruinen ist es ein kurzer Fußweg von 0,2 Meilen.
Wukoki, das wie eine kleine mittelalterliche Festung auf einem Sandsteinfelsen ruht, bedeutet in der Sprache der Hopi ‚Großes Haus'. Ihren Legenden zufolge kam der Schlangen-Clan ursprünglich von Tokonave in der Nähe des Navajo Mountain, siedelte dann zum großen Haus von Wukoki über und schließlich nach Walpi oben auf den Hopi Mesas. Mit Wukoki war allerdings die größere Siedlung gemeint, die heute unter der Bezeichnung Wupatki bekannt ist und dem National Monument seinen Namen gab.

Wukoki bedeutet 'Großes Haus'

Wukoki, das zu den besterhaltenen Pueblos des Parks gehört, beeindruckt vor allem durch seine abgeschiedene Lage hoch oben auf einem Felssporn und durch den großen Turm, bei dem es sich in Wirklichkeit jedoch um ein dreistöckiges Pueblogebäude handelt. Insgesamt gab es in Wukoki sieben Wohnräume, die von zwei oder drei Familien bewohnt waren. Zu den archäologisch interessanten Fundstücken gehören Keramikgefäße unterschiedlicher Stilrichtungen, eine Muschelkette sowie Ohrringe mit eingearbeitetem Türkismosaik. Besonders schöne Fotos gelingen hier bei Sonnenuntergang.

Wupatki Ruin und Visitor Center  

Lage: 20,3 Meilen vom südlichen Beginn der Loop Road
Distanz: Rundweg von einer halben Meile
Vom Visitor Center führt ein kurzer Lehrpfad zu den Ruinen von Wupatki, dem größten Pueblo des Gebiets. Die gut erhaltenen Wohngebäude zeigen sehr schön, wie die Sinagua beim Bau der verschiedenen Räume die bereits vorhandenen Felsstrukturen architektonisch integrierten. Das ehemals dreistöckige Pueblo umfasste während der Blütezeit im 12. Jahrhundert etwa 100 Räume, in denen 200 Menschen lebten. Vom Pueblo hat man einen schönen Blick auf das etwas tiefer liegende runde Amphitheater und den ovalen Ballspielplatz.

Der Rundweg zu den Wupatki Ruins

Dieser ähnelt sehr stark vergleichbaren Plätzen in Mexiko und Zentralamerika und hatte wohl ebenso wie diese eine religiöse Bedeutung. Vermutlich fanden dort auch Ballspiele oder sportliche Wettkämpfe statt. Über die Funktion des kreisförmigen Amphitheaters ist man sich dagegen bis heute nicht ganz im klaren. Der runde, von einer Mauer eingefasste Platz ähnelt zwar vom Grundriss einer großen Kiva, war aber nicht gedeckt. Vielleicht diente er als öffentlicher Versammlungsort oder als Handelsplatz, auf dem sich die verschiedenen Indianerstämme trafen, um Waren auszutauschen.

Vom Sommerregen überflutet - der ovale Ballspielplatz

Nur wenige Meter neben dem Ballspielplatz befindet sich eines von mehreren ‚Blowholes', die auf dem Gebiet des Wupatki National Monument entdeckt wurden. Diese funktionieren wie ein natürliches Barometer. Ist der Luftdruck im Innern des weitverzweigten unterirdischen Höhlensystems wesentlich höher als über der Erde, so strömt Luft mit hohem Druck an die Oberfläche. Ist er niedriger, wird Luft in das Höhlensystem hineingezogen. Das Gleiche geschieht bei großen Unterschieden in der Lufttemperatur, beispielsweise beim Wechsel von Tag und Nacht. Bevor die natürliche Öffnung 1965 durch eine kleine Mauer eingefasst wurde, war es Höhlenforschern möglich, bis in 6 Meter Tiefe hinabzusteigen. Darunter wurden die Risse und Erdspalten allerdings zu eng und zu schmal. Aus der Menge an Luft, die aus dem Blowhole strömt, konnte man jedoch schließen, dass das Volumen dieses unterirdischen Kammersystems der Größe eines Tunnels von 50 Metern Höhe, 50 Metern Breite und 50 Meilen Länge entsprechen muss. Für die frühen Indianerkulturen hatten die Blowholes vermutlich sowohl spirituelle als auch praktische Bedeutung, denn bei aufziehenden Tiefdruckgebieten, also bei ausströmender Luft, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Regenfällen. Etwas poetischer klingt die Erklärung der Hopi. Ihren Überlieferungen zufolge handelt es sich bei den Luftströmen um das Ein- und Ausatmen des Windgottes Yaponcha.

Das Amphitheater diente vermutlich als Versammlungsort und Handelsplatz

Nalakihu und Citadel Ruin  

Lage: 30,4 Meilen vom südlichen Beginn der Loop Road (4,3 Meilen ab Nordeingang)
Vom Parkplatz führt ein kurzer Fußweg zu den rechteckig angelegten Grundmauern der Ruinen von Nalakihu und weiter zur Citadel Ruin, die wie eine Festung auf einem kleinen vulkanischen Hügel thront. Für die wie ein buntes Mosaik wirkenden Mauern der Citadel wurde weißer Kalk, roter Sandstein und schwarzer Basalt verwendet. Von oben erkennt man auch eine große Erdgrube, ein sogenanntes ‚sinkhole', sowie mehrere kleinere Ruinen in der Umgebung.

Lomaki Ruins  

Lage: 30,7 Meilen vom südlichen Beginn der Loop Road (4 Meilen ab Nordeingang) zweigt eine kurze Stichstraße ab zum Box Canyon
Distanz: Fußweg von 0,2 Meilen
Lomaki, was in der Hopi-Sprache soviel wie ‚Schönes Haus' bedeutet, gehört zu den besterhaltenen Ruinen des Parkgebiets. Das kleine zweistöckige Pueblo war von 1190 bis 1240 n.Chr. bewohnt und besaß neun Räume. Die Ruinen liegen am Rande des Box Canyon, einer relativ schmalen und auch nicht besonders tiefen Schlucht, die im Gegensatz zu den Canyons des Colorado Plateau nicht durch die Erosionskraft des Wassers entstand, sondern durch tektonische Erdbewegungen vulkanischen Ursprungs. Bei der dunklen Schicht unterhalb der hellen Kalkklippen handelt es sich um Vulkanasche von der Eruption des Sunset Crater im 11. Jahrhundert.

Die abgelegenen Lomaki Ruins

Crack-in-Rock Ruin Tour

Parkranger führen an den Wochenenden im April und Oktober Besucher auf einer etwa 16 Meilen langen Rundwanderung zu einigen sehenswerten Puebloruinen und prähistorischen Felszeichnungen. Für diesen zweitägigen Backpacking Trip muss man sich allerdings bereits zwei Monate im Voraus schriftlich bewerben. Die Teilnehmer werden über ein Lotteriesystem ausgelost. Infos über Tel. 928-679-2365.

Übernachtung

Nächstgelegene Übernachtungsmöglichkeit ist der Bonito Campground im etwas weiter südlich an der Loop Road gelegenen Sunset Crater National Monument. In Flagstaff gibt es eine Vielzahl an Motels, einen KOA Campground sowie mehrere RV-Parks.

Information

Wupatki National Monument
6400 U.S. 89
Flagstaff, AZ 86004
Tel. 928-526-1157

Das Wupatki Visitor Center ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, der Park ganzjährig rund um die Uhr. Die Trails zu den Ruinen von Wukoki, Lomaki und Citadel sind von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang offen.

Internet: www.nps.gov/wupa/index.htm

Karte Wupatki und Sunset Crater National Monuments

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