Petrified Forest Nationalpark  

Bundesstaat: Arizona
Höhe: 1.642-1.900 ü.M.
Lage: im Osten Arizonas etwa 20 Meilen östlich von Holbrook

Über 200 Millionen Jahre alt sind die Fossilien und versteinerten Baumriesen, die im Petrified Forest Nationalpark bewundert werden können. Wie in einem riesigen Freiluftmuseum liegen die in viele Teile zerbrochenen Stämme hier in der gleißenden Sonne, die Innenflächen glattpoliert und durch die enthaltenen Amethyst- und Quarzkristalle in allen Regenbogenfarben schillernd. Leider wurden Tausende dieser prachtvollen Exemplare bereits im vergangenen Jahrhundert von Besuchern und Sammlern entfernt oder zerstört, bevor mit der Gründung des Nationalparks 1906 das gesamte Gebiet unter Schutz gestellt wurde. Zu den landschaftlichen Highlights des Parks gehören die Blue Mesa und die Painted Desert im Norden des Parks, zwei Wildnisgebiete, deren weiß, grau, blau, violett und rötlich braun gestreifte Hügel je nach Wolken- und Sonnenstand ein eindrucksvolles Naturschauspiel bieten.

Wissenswertes zum Petrified Forest

Vor etwa 200 Millionen Jahren, zur Zeit des Trias, befand sich der nordamerikanische Kontinent weitaus südlicher als heute. Arizona, fast in Äquatornähe gelegen, war damals ein von Flüssen durchzogenes Sumpfgebiet, in dem zahlreiche Saurierarten und Amphibien lebten. Umgestürzte Baumstämme aus den bewaldeten Hochebenen Arizonas und New Mexicos wurden von Flüssen in dieses Sumpfgebiet geschwemmt und dort im Lauf der Zeit mit immer neuen Schichten von Schlamm und Sand bedeckt. Dermaßen luftdicht abgeschlossen, blieben sie vor weiterer Verrottung bewahrt. Gleichzeitig wurde das Holz von in Wasser gelöstem Siliziumoxyd durchtränkt, das nach und nach die einzelnen Holzzellen durch Quarzkristalle ersetzte.

Durch die eingelagerten Quarzkristalle schimmert das versteinerte Holz in allen Regenbogenfarben

Mit der Verschiebung des Kontinents nach Norden und einer starken Hebung des Gebiets vor etwa 17 Millionen Jahren wurde das subtropische Klima abgelöst durch trockenheiße Sommer mit Gewitterregen und heftigen Stürmen, deren Erosionskraft im Laufe von Jahrmillionen die bunten Felsen der Painted Desert zu flachen Hügeln formte und Fossilien und Versteinerungen freisetzte. Zu den interessantesten Funden gehören dabei die Skelette krokodilähnlicher Phytosaurier, einer der ältesten Dinosaurier Nordamerikas namens ‚Gertie' sowie der erst vor kurzem entdeckte ‚aetosaur Stagonolepis', ein riesiges, schwer gepanzertes Reptil.

Bruchstücke eines versteinerten Baumstamms

Hinweise

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man kein versteinertes Holz aus dem Park entfernt, auch nicht das kleinste Stück. Angesichts von Millionen von Besuchern jährlich würde sich ein solches Sammlerverhalten im Nu zu etlichen Tonnen summieren und den Park innerhalb kürzester Zeit seiner Hauptattraktion und damit seines einzigartigen Charakters berauben. Wer trotzdem ein Andenken mit nach Hause nehmen möchte, kann in den Souvenirshops rund um den Park bearbeitete und unbearbeitete Stücke kaufen, die von Fundorten außerhalb des Parks stammen und die gleiche Qualität besitzen wie die Versteinerungen des Parks. Da es trotz offiziellem Verbot immer wieder vorkommt, dass Holzstücke aus dem Park entfernt werden, führt die Parkverwaltung an den Parkausgängen stichprobenweise Fahrzeugkontrollen durch.

Petrified Forest Sehenswürdigkeiten und Trails

Der Südeingang des Petrified Forest Nationalparks befindet sich am Hwy 180, der Nordeingang an der I-40. Die beiden Eingänge sind durch eine 28 Meilen lange Parkroad miteinander verbunden, für die man sich mit Pausen und einigen Kurzwanderungen mindestens einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Im Folgenden ist der Weg von Süden nach Norden beschrieben. Genauso gut kann man die Tour aber auch am Nordeingang des Parks beginnen. Der Scenic Drive öffnet morgens um 7 Uhr, November bis Februar erst um 8 Uhr.

Petrified Forest Museum und Crystal Forest Museum

Erster Haltepunkt sind das Petrified Forest Museum und das Crystal Forest Museum direkt vor dem südlichen Parkeingang. Beide Trading Posts bieten eine umfangreiche Auswahl an versteinertem Holz und Fossilien, das allerdings von Privatland außerhalb des Parks stammt.

Visitor Center und Giant Logs Trail  

Kurz danach erreicht man das südliche Visitor Center des Parks mit einer schönen Picknick Area und dem sehenswerten Rainbow Forest Museum, zu dessen Hauptattraktionen das beeindruckende Skelett eines krokodilähnlichen Phytosauriers aus der Trias-Periode vor etwa 225 Millionen Jahren gehört. Weitere Ausstellungen des Museums widmen sich der Geologie und der über tausendjährigen Besiedlungsgeschichte des Gebiets durch frühe Indianerstämme. Gleich hinter dem Museum beginnt der Giant Logs Trail, ein 0,4 Meilen langer geteerter Rundweg durch ein Feld versteinerter Baumstämme, die hier einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen.

Im Museum sind restaurierte Fossilienskelette zu sehen

Long Logs Trail und Agate House  

Fährt man auf der Straße eine halbe Meile weiter, folgt gleich der nächste Parkplatz für die Wanderung zu den Long Logs (0,6 Meilen Rundweg) und zum Agate House, einem kleinen Pueblogebäude, das vollkommen aus versteinertem Holz erbaut wurde (Abstecher von zusätzlich 0,5 Meilen one-way).

Crystal Forest  

Sehr schön ist auch der 0.8 Meilen lange Rundweg durch den etwas weiter nördlich liegenden Crystal Forest mit einer unglaublichen Vielfalt farbenprächtiger Versteinerungen, die ursprünglich Amethyst- und Quarzkristalle enthielten. Mittlerweile wurden viele dieser wertvollen Mineralien durch künstliche Einlagerungen ersetzt, was anscheinend die einzige Möglichkeit zu sein scheint, einen weiteren Raubbau an diesen wunderschönen und einzigartigen Exemplaren zu verhindern. Zum Glück fällt dieser technische Kunstgriff selbst bei näherer Betrachtung kaum auf.

Besonders farbenprächtige Holzversteinerungen findet man im Crystal Forest

Abstecher zur Blue Mesa  

Einer der schönsten Abstecher innerhalb des Parks führt kurz hinter dem nur mäßig interessanten Jasper Forest zur 2 Meilen entfernten Blue Mesa, einem riesigen Wildnisgebiet aus blau, violett, braun und grau gestreiften Hügeln und Badlands, die besonders gegen Abend wunderschöne Fotomotive bieten. Hier beginnt auch einer der interessantesten Wanderwege des Parks, der kurze, aber anstrengende Blue Mesa Trail (eine Meile Rundweg).

Wanderung durch das Gebiet der Blue Mesa

Vom Parkplatz geht man an einigen schönen Aussichtspunkten vorbei ein kurzes Stück geradeaus und dann in Serpentinen steil hinunter in das Gewirr grauer Lehmhügel, zwischen denen überall zerbrochene Stämme und kleinere Einzelstücke aus versteinertem Holz liegen. Diese bilden mit ihren glattpolierten Kanten und schillernden Oberflächen schöne Farbkontraste zur dunkelgrauen Umgebung. Betrachtet man die Oberfläche dieser Hügel aus der Nähe, erinnert sie an grobe, verschrumpelte Elefantenhaut. Dieser Effekt stammt von dem weichen Bentonit-Lehm, der bei Regen bis zum 7-fachen seines Volumens an Feuchtigkeit aufnehmen kann, sich beim Trocknen aber wieder zusammenzieht, brüchig wird und Risse bekommt.

Teepees und Newspaper Rock

Ein Stück weiter entlang der Parkstraße gelangt man zu den Tepees, riesigen Lehm- und Sandsteinhügeln, deren farbige Bänder von den eingelagerten Mineralien stammen. Während die roten Schichten Eisenoxyd oder Hämatit enthalten, bestehen die dunkelgrauen Schichten vorwiegend aus Kohle. Dahinter geht es nach links zum Aussichtspunkt auf den Newspaper Rock, einem mit Petroglyphen bedeckten Felsblock, den man aber nur aus der Ferne mittels eines installierten Teleskops (oder mit dem eigenen Teleobjektiv) genauer betrachten kann.

Direkt an der Parkroad liegen die Felstürme der Teepees

Puerco Indian Ruins

Die Puerco Indian Ruins südlich der Santa Fe Gleise stammen aus dem 14. Jahrhundert. Zu sehen sind hier die Grundrisse einiger Wohnräume sowie zahlreiche Felsmalereien.

Painted Desert  

Nördlich der I-40 durchquert die Parkstraße schließlich die Painted Desert, ein weitläufiges Wüstengebiet mit Felshügeln in unterschiedlichen Rot- und Brauntönen, die besonders gegen Abend ein farbenprächtiges Schauspiel bieten. Den besten Ausblick auf diese Felslandschaft bieten die Aussichtspunkte Lacey Point, Pintado Point und Kachina Point. Eine längere Wildniswanderung führt von hier aus zur Onyx Bridge. Die Parkstraße endet am Painted Desert Inn & Visitor Center in der Nähe des nördlichen Parkeingangs. Die schönen Wandmalereien im Inneren stammen von Fred Kabotie, einem bekannten Künstler der Hopi-Indianer.

Versteinertes Holz im Bereich der Blue Mesa

Petrified Forest Trekkingtouren

Entlang der Park Road gibt es nur wenige recht kurze Wanderwege sowie den landschaftlich sehr reizvollen Blue Mesa Trail. Daneben beherbergt der Park zwei große Wildnisgebiete, die zu längeren Trekkingtouren einladen - die Rainbow Forest Wilderness im Südteil des Parks und die Painted Desert Wilderness im Norden. Da Markierungen fehlen, muss man sich die Wege anhand topographischer Karten selbst suchen. Touren durch die Rainbow Forest Wilderness beginnen meist beim Flattops Trailhead im Süden, Touren durch die Painted Desert (Onyx Bridge, Black Forest) beim Painted Desert Inn oder am Kachina Point im Norden des Parks. Für Übernachtungstouren benötigt man ein kostenloses Backcountry Permit der Parkverwaltung. Wer zelten möchte, muss dabei einen Mindestabstand von einer Meile zu Straßen und touristischen Einrichtungen einhalten. Da nur sehr wenige Besucher längere Wildnistouren unternehmen, sollten Sie zur eigenen Sicherheit die Rangern über Ihr Vorhaben unterrichten, auch wenn Sie nicht vorhaben, zu übernachten.

Petrified Forest Campingplätze

Im Park selbst gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten. Wer mit einem Camper oder Wohnmobil unterwegs ist, kann jedoch - sofern noch Platz vorhanden - auf den großen Parkplätzen der beiden Trading Posts am südlichen Parkeingang übernachten (bei größerem Einkauf sogar kostenlos, teilweise sind Picknicktische vorhanden). Eine interessante Alternative zu den kommerziellen Campingplätzen bei Holbrook ist der knapp 50 Meilen westlich des Parks bei Winslow gelegene Homolovi Ruins State Park. Dort kann man nicht nur sehr schön naturnah campen, sondern gleich noch die teilweise freigelegten Ruinen eines Pueblos der Hopi-Vorfahren besichtigen.

Homolovi Ruins State Park
Arizona 87, Winslow, AZ 86047, Tel. 928-289-4106
Lage: in der Nähe von Winslow, etwa eine Fahrstunde westlich des Parks
Zufahrt: I-40, Exit 257, auf dem Hwy 87 1,3 Meilen nach Norden, dann nach links auf die Parkroad
Anzahl Plätze: 53 (mit Elektrizität), Frischwasseranschlüsse nur von April bis Mitte November
Ausstattung: Dumpstation, Duschen, Picknicktische, Grills, Ramadas, Indian Ruins, Visitor Center
Öffnungszeit: ganzjährig

  Karte Homolovi Ruins State Park   (Internet-Link Originalkarte Arizona State Parks)

Holbrook / Petrified Forest KOA
102 Hermosa Drive, Holbrook, AZ 86025, Tel. 1-800-562-3389
Lage: nordöstlich von Holbrook am Hwy 66, I-40, Exit 289
Anzahl Plätze: 100 RV Sites (17 mit full hookup), 17 Zeltplätze, 7 Kabins
Ausstattung: Waschmaschinen, Duschen, Swimmingpool, Wifi
Öffnungszeit: ganzjährig

Putter's Paradise RV Park
2085 W Snowflake Blvd, Snowflake, AZ 85937, Tel. 928-536-2127
Lage: in Snowflake am Hwy 277, 30 Meilen südlich von Holbrook
Anzahl Plätze: 50 RV Sites (alle mit full hookup)
Ausstattung: Duschen, Waschmaschinen, Wifi
Öffnungszeit: ganzjährig

Petrified Forest Übernachtung

In Holbrook gibt es eine ganze Reihe schöner Motels zu akzeptablen Preisen. Besonders erwähnenswert ist die Globetrotter Lodge mit hübsch eingerichteten Themen-Zimmern und Außenpool, 902 West Hopi Drive, Holbrook, AZ 86025, Tel. 928-297-0158. Das Lexington Inn punktet mit einem schönen Innenpool-Bereich mit Whirlpool, 1308 East Navajo Boulevard, Holbrook, AZ 86025, Tel. 928-524-1466.

Information Petrified Forest

Petrified Forest National Park
1 Park Road
Petrified Forest, AZ 86028
Tel. (928) 524-6228
Das Visitor Center und das Rainbow Forest Museum haben täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Die Park Road öffnet von März bis Oktober schon eine Stunde früher um 7 Uhr.

Karte Petrifed Forest

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