Chiricahua National Monument  

Bundesstaat: Arizona
Höhe: 1.640- 2.250 Meter ü.M.
Lage: in der Südostecke Arizonas, etwa 120 Meilen östlich von Tucson

Die Chiricahua Mountains, einst Zufluchtsort und Stützpunkt während der Guerillakämpfe der bekannten Apachenführer Cochise und Geronimo, sind ein beeindruckendes und wildes Felsenlabyrinth aus vulkanischem Rhyolithgestein inmitten einer bewaldeten, rauen Berglandschaft. Zahlreiche Wanderwege führen durch dieses Felsenwunderland aus wuchtigen Türmen und Zinnen, schlanken Felsnadeln und riesigen Gesteinsblöcken, die Tausende von Tonnen wiegen und teilweise recht dramatisch auf kleineren Felssockeln ruhen.

Geologie der Chiricahua Mountains

Die Entstehungsgeschichte der Chiricahua-Felsen ist bis heute noch nicht völlig geklärt. Geologen nehmen jedoch an, dass vor etwa 25 Millionen Jahren ein heftiger Vulkanausbruch stattfand, der das umgebende Land mit einer dicken Schicht heißer Asche bedeckte. Als diese erkaltete, bildete sich durch den Druck eine fast 600 Meter starke Schicht aus vulkanischem Rhyolithgestein, die im Laufe von Jahrmillionen angehoben und durch die Kräfte der Erosion bearbeitet wurde. Wind, Regen und Eis konnten die weicheren Gesteinsschichten in den horizontalen und vertikalen Felsspalten angreifen. Es entstanden immer tiefere Risse und Spalten, die schließlich zu den wunderbaren Felsgebilden führten, die der Besucher heute bewundern kann. Die gelbe und grüne Färbung der Felsen stammt übrigens von Flechten, die eine schwache Säure produzieren, dadurch ebenfalls das Gestein angreifen und zur Erosion beitragen.

Felsformation am Echo Canyon Loop

Flora und Fauna

Das Bergland der Chiricahua Mountains unterscheidet sich sehr stark von der umgebenden Chihuahuawüste, aber auch von den mehr alpinen Gebirgsgegenden des nördlichen Arizona. Die Landschaft erinnert eher an das Sierra Madre Gebirge im 100 Kilometer südlich gelegenen Mexiko. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie die Apachenkiefer, die ebenfalls aus Mexiko stammt, bilden mit den im Südwesten heimischen Arten eine einzigartige Lebensgemeinschaft. Vorsicht: in den Felsspalten halten sich in den Sommermonaten bevorzugt Klapperschlangen auf!

Die Chiricahua Apachen

Vor der Ankunft weißer Siedler und den folgenden Auseinandersetzungen mit der US Armee umfasste das Stammesgebiet der Chiricahua-Apachen Teile New Mexicos, das südöstliche Arizona und Gebiete im nördlichen Mexiko. Die Chiricahua, die als einziger Apachenstamm nahezu ausgelöscht wurden und kein eigenes Reservatsgebiet besitzen, wurden berühmt durch ihre großen Anführer Cochise, Victorio, Nana und Geronimo, die in einem fast 25 Jahre dauernden Guerillakrieg um die Freiheit ihres Stammes kämpften. Das Reservat im Cochise County, das ihnen 1871 bei Verhandlungen zugestanden wurde, bestand nur fünf Jahre. Versuche, den Stamm in Bosque Redondo oder im San Carlos Reservat zusammen mit anderen Indianerstämmen anzusiedeln, scheiterten. Immer wieder flohen einzelne Gruppen, die sich in die Schlupfwinkel der Berge zurückzogen und von dort aus Postkutschen, Siedlertrecks und Eisenbahnzüge überfielen. Der Hass steigerte sich auf beiden Seiten. Schließlich waren es fast 5.000 Soldaten, die gemeinsam mit mexikanischen Hilfstruppen und Apachen-Scouts anderer Stämme die letzten 17 Krieger und 19 Frauen unter der Führung von Geronimo von einem Versteck zum nächsten jagten.

Aber erst nach fünf Jahren, im September 1886, ergaben sich die Apachen. Damit waren die letzten Indianerkriege beendet. Fast alle Männer des Stammes, auch die, die sich nicht an den Kämpfen beteiligt hatten, wurden als Kriegsgefangene behandelt und nach Florida in ein Gefangenenlager transportiert, wo in den folgenden drei Jahren knapp ein Drittel der 500 Chiricahua an Hunger und Krankheit starb. Schließlich brachte man sie in ein Reservat bei Ft. Sill in Oklahoma. Erst 1913 stellte man sie vor die Wahl, zu bleiben, oder in das Reservat der Mescalero Apachen in New Mexico überzusiedeln. 187 entschieden sich für das Mescalero Reservat, nur 84 blieben in Oklahoma. Geronimo starb 1909 in Ft. Sill.

Zufahrt Chiricahua National Monument

Man erreicht das Chiricahua National Monument entweder von Willcox über den Highway 186 (etwa 40 Meilen bis zum Visitor Center) oder von Douglas im Süden über die US 666 und den Highway 181 (70 Meilen bis zum Visitor Center). Die Pinery Canyon Road, die vom National Monument Richtung Osten nach Portal weiterführt, ist größtenteils ungeteert und als Zufahrtsstraße nicht zu empfehlen.

Sehenswürdigkeiten Chiricahua National Monument

Faraway Ranch

Die Faraway Ranch liegt etwa eine Meile hinter dem Parkeingang. Sie stammt aus dem Jahr 1888, als sich schwedische Emigranten nach der Vertreibung der Chiricahua-Apachen im Bonitatal ansiedelten. Im Jahr 1920 wurde die Ranch von der Tochter Lilian Riggs gemeinsam mit ihrem Ehemann zu einer komfortablen Gästeranch ausgebaut. Sie legten zahlreiche Wanderwege an und führten ihre Gäste auf Reittouren durch die bizarren Felslandschaften. Im Jahr 1922 weckten sie mit Fotografien das Interesse der Öffentlichkeit für die Schönheit dieses Berglands und erreichten damit, dass das gesamte Gebiet unter Naturschutz gestellt und zum National Monument erklärt wurde. Ein Rundweg führt heute zu dem Haupt- und den zahlreichen Nebengebäuden der Ranch und durch das gesamte Farmgelände bis zur Stafford Cabin. (Wegbeschreibung im Visitor Center). Führungen durch das Wohnhaus werden im Sommer mehrmals täglich angeboten (genaue Uhrzeiten am Trailhead oder im Visitor Center). Für den gesamten Rundweg sollte man etwa mit einer Stunde rechnen, für die geführten Touren zusätzlich mit einer halben Stunde.

Bonita Canyon Scenic Drive

Die kurvenreiche, sechs Meilen lange Parkstraße führt vom Visitor Center durch einen bewaldeten Canyon bis zum Massai Point. Entlang der Straße und an den Haltepunkten bieten sich immer wieder interessante Ausblicke auf die verschiedenen Felsformationen.

Wanderungen Chiricahua National Monument

Am Ende der Parkstraße beginnen die zahlreichen Wanderwege durch das Felsenlabyrinth der Chiricahuas. Besonders lohnend sind der Echo Canyon Trail und die etwas längere Wanderung Richtung Heart of Rocks. Wanderbroschüren erhält man im Visitor Center. Das Klettern in den Felsen ist wegen der Brüchigkeit des Gesteins nicht erlaubt.

Echo Canyon Loop  

Distanz: 3,5 Meilen inklusive dem Hailstone Trail als Rückweg
Man beginnt die Wanderung beim Echo Canyon Parkplatz etwa 500 Meter unterhalb des Massai Point. Von hier führt der Weg steil bergab, vorbei an mächtigen, freistehenden Einzelfelsen, überhängenden Gesteinsblöcken, versteckten Höhlen und hoch aufragenden Felsnadeln bis zum bewaldeten, schattigen Canyongrund mit einem kleinen Flusslauf.

Von hier unten kann man als Rückweg den Hailstone Trail wählen, der in einer großen Schleife mit mäßiger Steigung zum Parkplatz zurückführt. Entlang dieses Wegs, der zwar nicht ganz so spektakulär ist wie der Echo Canyon Trail, dafür aber gute Einblicke in die vielfältige Pflanzenwelt des Parks bietet, hat man immer wieder schöne Ausblicke auf große freistehende Rhyolithfelsen.

Echo Canyon und Heart of Rocks Loop  

Distanz: 7,5 Meilen für die gesamte Rundtour ab Echo Canyon Parkplatz bzw. Massai Point einschließlich des Heart of Rocks Loop, Abstecher zum Inspiration Point zusätzlich 1 Meile
Höhenunterschied: 186 Meter

Ausgangspunkt dieser anstrengenden, aber schönen Tageswanderung ist entweder der Parkplatz am Echo Canyon Point oder der Parkplatz Massai Point am Ende des Scenic Drive. Der Weg führt zunächst auf dem Ed Riggs Trail bergab und dann entlang dem Mushroom Rock Trail durch schattigen Wald wieder bergauf bis zu einer Hochebene, die mit lichtem Kiefernbestand bewachsen ist. Von hier führt ein kurzer Abstecher von 0,5 Meilen zum Inspiration Point mit Ausblick auf den Ryolithcanyon. Wieder zurück folgen einige markante Felsformationen wie der Big Balanced Rock, bevor man das Labyrinth der Heart of Rocks erreicht. Der knapp einstündige Heart of Rocks Loop führt auf schmalen Zickzackpfaden auf und ab durch ein Gewirr von Felsen, die so markante Namen tragen wie Punch and Judy, Duck on a Rock oder Thor's Hammer.

Big Balanced Rock

Anschließend hat man die Wahl, auf dem gleichen Weg zurückzukehren oder die Wanderung zu einer interessanten Rundtour auszudehnen. Man durchquert hierfür den Sarah Deming Canyon, folgt dem Upper Rhyolith Trail, der mehrmals das Bachbett überquert, und kehrt dann über den Echo Canyon Trail zum Parkplatz zurück.

Für eine weniger anstrengende Variante parkt man das Auto am Visitor Center und nimmt dann gleich frühmorgens um 9 Uhr den Hiker's Shuttle Bus zum Massai Point. Von dort wandert man dann den oben beschriebenen Weg bis zum Heart of Rocks Loop. Danach kehrt man über den Sarah Deming Canyon und den Lower Rhyolite Canyon Trail wieder zum Visitor Center zurück. Diese Tour ist 1,2 Meilen kürzer als die oben beschriebene Rundtour und das letzte Wegstück führt bergab anstatt bergauf.

Rückkehr über den Upper Rhyolite Trail

Natural Bridge Trail

Trailhead: am Bonita Canyon Scenic Drive, 0,5 Meilen nach dem Campground
Distanz: 2,4 Meilen one-way
Der Weg führt durch Eichen- und Wacholderwäldchen zu einem Aussichtspunkt auf eine vom Regen ausgewaschene natürliche Steinbrücke.

Sugarloaf Mountain Trail

Trailhead: an der Sugarloaf Picnic Area
Distanz: 0,9 Meilen one-way
Höhenunterschied: 140 Meter
Man erreicht den Anfangspunkt der Wanderung über eine Stichstraße, die kurz vor Erreichen des Parkplatzes vom Scenic Drive nach rechts abzweigt. Der Weg führt zum Sugarloaf Mountain Fire Lookout, mit 2.250 Metern eine der höchsten Erhebungen im Park mit eindrucksvollem Rundblick.

Campingplätze Chiricahua NM

Bonita Canyon Campground
Der kleine Campground des Parks mit insgesamt 25 Stellplätzen für Zelte und Camper bis max. 29 Fuß liegt einen halben Kilometer nördlich des Besucherzentrums im Wald. Ausstattung: Picknicktische, Grills, Toiletten und Frischwasser. Reservierung möglich und im Frühjahr dringend empfohlen über Tel. 1-877-444-6777 oder online über www.recreation.gov.

KOA Willcox / Cochise
700 N. Virginia Ave., Willcox, AZ 85643, Tel. 1-800-562-5415
Anzahl Plätze: 56 (30 mit full hookup), separates Zeltgebiet
Ausstattung: Waschmaschinen, Duschen, Dumpstation, Wifi
Öffnungszeit: ganzjährig
Internet: https://koa.com/campgrounds/willcox/

Grande Vista RV Park
711 North Prescott Avenue, Willcox, AZ 85643, Tel. 520-384-4002
Anzahl Plätze: 36 (alle mit full hookup)
Ausstattung: Duschen, Pool, Wifi
Öffnungszeit: ganzjährig
Internet: grandevistarvpark.com

Übernachtung Chiricahua National Monument

An der Zufahrtsstraße von Willcox zum Chiricahua National Monument (Hwy 186) liegt 15 Meilen südöstlich von Willcox das Dos Cabezas Spirit and Nature Retreat, eine kleines, familiengeführtes Bed & Breakfast mit nur zwei Zimmern im Blockhausstil. Adresse: 7101 East White Pacheco Street, Willcox, AZ 85643, Tel. 520-384-6474. Internet: www.doscabezasretreat.com. Die üblichen Kettenmotels findet man in Willcox entlang dem Hwy 186 (W Rex Allen Drive).

Information

Chiricahua National Monument
12856 East Rhyolite Creek Road
Willcox, AZ 85643
Tel. (520) 824-3560
Das Visitor Center ist täglich von 8 bis 16.30 Uhr Uhr geöffnet.

Internet: www.nps.gov/chir/

Karte Chiricahua National Monument

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Abstecher in die Umgebung

The Amerind Museum and Art Gallery  

2100 N. Amerind Rd., Dragoon, AZ 85609, Tel. 520-586-3666
Lage: an der I-10, 24 Meilen westlich von Willcox
Zufahrt: I-10 (Dragoon Exit 318), von dort eine Meile nach Osten bis zur Abzweigung Amerind Foundation

Das Museumsgebäude im spanisch-mexikanischen Kolonialstil beherbergt eine der schönsten und sehenswertesten Privatsammlungen zu den indianischen Kulturen Nord - und Südamerikas - von den Eskimos und dem pazifischen Nordwesten bis zu den indianischen Ureinwohnern Mexikos und Perus. Gegründet wurde das Museum im Jahr 1937 von William Shirley Fulton. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden die archäologischen Funde aus der Zeit der frühen Pueblokulturen (Anasazi, Mogollon und Hohokam) sowie die Sammlung alter Puppen und Kachina Dolls. Neben vielen alten Fotografien sind auch Pfeilspitzen, Waffen, Hausgeräte, Kleidung, Keramik und Silberschmuck zu sehen. Daneben gibt es eine interessante Kunstgalerie mit indianischer und Western Art, eine Bücherei und einen Geschenkladen mit Büchern, Töpferwaren, Schmuck und Teppichen. Leider sind im Inneren des Gebäudes keine Fotos erlaubt.

Auf dem Außengeländes des Museums gibt es einen Picknickplatz, der sehr schön zwischen große Felsblöcke eingebettet ist. Diese Felsen sind Teil der spektakulären Felsszenerie des Texas Canyon nördlich und südlich der I-10, die vom Highway aus leider nicht zugänglich ist (durch Zäune abgesperrtes Privatgelände). Öffnungszeit Amerind Museum: Di-So jeweils 10-16 Uhr (montags geschlossen).

Internet: www.amerind.org/

Rund um den Picknickplatz gibt es schöne Felsformationen

Cochise Stronghold

Lage: 30 Meilen südlich von Willcox in den Dragoon Mountains
Zufahrt: I-10 Exit 318, dann auf der E Dragoon Rd 10 Meilen nach Osten, rechts abbiegen auf die Cochise Stronghold Rd und dieser 6 Meilen nach Süden folgen. Nun zweigt man wieder rechts ab auf die Ironwood Road und fährt auf dieser die restlichen 8 Meilen bis zum Cochise Campground. Achtung: nach 3,8 Meilen geht die Ironwood Road in die Forest Rd. 84 über, die ein Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit erfordert. Im letzten Abschnitt sind nämlich 5 Bachläufe mit vielen großen Steinen zu durchqueren. Im Sommer sind diese meist ausgetrocknet.

Ein Abstecher in die wilde, zerklüftete Felslandschaft der Dragoon Mountains lohnt sich eigentlich nur, wenn man auf der Fahrt von Tucson Richtung Chiricahua National Monument einen schattigen, ruhigen und naturnah gelegenen Zeltplatz sucht oder ein bisschen wandern möchte. Das Felsengebiet selbst erlangte Berühmtheit als Versteck der Chiricahua Apachen während ihrer jahrzehntelangen Verfolgung durch die US Kavallerie. Ihr legendärer Anführer Cochise soll irgendwo zwischen den Felsen begraben sein, allerdings kennt niemand den genauen Ort.

Die Felslandschaft der Dragoon Mountains

Neben einem landschaftlich reizvoll gelegenen Einfachcampground mit 13 Plätzen gibt es einen kurzen Nature Trail (0,4 Meilen) sowie einige längere Wander- und Reitwege. Der Campground ist von September bis Mai geöffnet (in den Sommermonaten geschlossen). Die Stellplätze sind nur für Zelte und kleinere Camper (max. 16 feet) geeignet. Wasser gibt es nicht und muss daher selbst mitgebracht werden.

Anstrengend, aber lohnend ist beispielsweise die Wanderung entlang dem Cochise Trail vom East Cochise Stronghold Campground über die ‚Stronghold Divide' zum West Stronghold Canyon. Die Länge des Wegs - ursprünglich ein vielbenutzter Indianerpfad - beträgt one-way 4,1 Meilen. Daneben sind die Granitfelsen ein beliebtes Boulder- und Sportklettergebiet. Interessierte wenden sich bitte zuvor an den Douglas Ranger District, um sich über aktuelle Felssperrungen wegen nistender Vögel zu erkundigen.

Internet: www.cochisestronghold.com